KI-Kompetenzen gefragt

Fachkräftemangel – HTL- und FH-Absolventen sehr gefragt

In Wien ist der Bedarf an Fachkräften, besonders in Technikberufen, weiterhin hoch. Vor allem Absolventen von HTLs und Fachhochschulen sind gefragt.
Jana Stanek
27.02.2025, 16:45

Nach wie vor ist der Bedarf an Fachkräften hoch. Gerade in technischen Berufen ist die Nachfrage besonders hoch. Sehr gefragt sind derzeit HTL- und Fachhochschulabsolventen, auch Universitätsabsolventen sind gefragt, vor allem in den Bereichen Informatik und Ingenieurwissenschaften.

Hoher Fachkräftebedarf

Die Bildungsbedarfsanalyse, die alle zwei Jahre durchgeführt wird, basiert auf einer Befragung von 1.000 Wiener Unternehmen durch das Forschungsinstitut Makam Research. Diese Unternehmen beschäftigen rund 90.000 Arbeitnehmer – etwa 15 Prozent aller Beschäftigten in Wien. Die Studie zeigt unter anderem einen hohen Bedarf an Absolventen von HTL und Fachhochschulen, insbesondere in den Bereichen Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnologie.

Ein Drittel der Unternehmen plant, in den kommenden Jahren mehr HTL-Absolventen einzustellen, während fast genauso viele Betriebe einen Mangel in diesem Bereich beklagen. Auch Fachhochschul-Abgänger sind stark gefragt – insbesondere in den Ingenieurwissenschaften und der Informatik.

Künstliche Intelligenz im Fokus

Erstmals wurde in der Analyse auch das Thema Künstliche Intelligenz (KI) genauer unter die Lupe genommen. Bereits 35 Prozent der Wiener Unternehmen nutzen KI-Anwendungen, 50 Prozent erwarten, dass KI in den nächsten drei bis fünf Jahren noch wichtiger wird. Ein Viertel der Unternehmen achtet beim Recruiting neuer Mitarbeiter gezielt auf KI-Kompetenzen. Besonders gefragt sind Wissen über rechtliche und regulatorische Aspekte sowie Qualitätskontrollen für KI-generierte Inhalte.

Lehrlingsausbildung und Universitätsabsolventen

Der Bedarf an Lehrlingen ist ebenfalls weiterhin hoch. Trotz einer leichten konjunkturellen Abkühlung wollen 20 Prozent der Unternehmen mehr Lehrlinge ausbilden. Besonders im Tourismus, Handel und Bau werden Fachkräfte gesucht. Derzeit werden in Wiener Betrieben rund 14.900 Lehrlinge ausgebildet – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Allerdings beklagen sich viele Betriebe über ein Defizit beim Bildungsniveau der Bewerber, was zu unbesetzten Lehrstellen führt.

Auch Universitätsabsolventen sind gefragt, vor allem in den Bereichen Informatik und Ingenieurwissenschaften. Rund 25 Prozent der Unternehmen möchten mehr Akademiker beschäftigen.

Forderungen für ein besseres Bildungssystem

Die Wirtschaftskammer Wien leitet aus der Analyse einige Forderungen ab:

Einführung einer Bildungspflicht: Mindest-Bildungsstandards für alle Schulstufen sollen sicherstellen, dass Absolventen über die notwendigen Kenntnisse für den Arbeitsmarkt verfügen.

Mehr Wirtschaft in den Schulen: Ein Pflichtfach "Wirtschaft" ab der 5. Schulstufe soll wirtschaftliches Grundwissen vermitteln.

Talentechecks und Berufsberatungen fester Bestandteil des Lehrplans werden.

Mehr berufsbegleitende Studien: Viele Studiengänge an FHs und Universitäten sollten berufsbegleitend angeboten werden, um Theorie und Praxis besser zu verknüpfen.

Die Ergebnisse der Bildungsbedarfsanalyse machen deutlich, dass es gezielter Maßnahmen bedarf, um den Fachkräftemangel in Wien zu bekämpfen. Eine bessere Abstimmung von Ausbildung und Wirtschaftsbedarf ist essenziell, um den Wirtschaftsstandort Wien langfristig zu stärken.

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