Fokus auf Wiedereinstieg

Chancengleichheit – Frauenarbeitsstiftung Wien startet

Wien fördert Frauen ohne Ausbildung mit der neuen Frauenarbeitsstiftung. Ziel ist ein erleichterter Einstieg ins Berufsleben.
Jana Stanek
27.02.2025, 14:36

Bereits in der Vergangenheit hat die Stadt Wien immer wieder Maßnahmen gesetzt, um die Situation von Frauen am Arbeitsmarkt zu verbessern. Trotzdem besteht weiterhin Handlungsbedarf. Um Frauen ohne abgeschlossene Berufsausbildung gezielt zu fördern, startet die Stadt Wien gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) die neue Frauenarbeitsstiftung Wien.

Neue Chancen

Die Frauenarbeitsstiftung richtet sich an Wienerinnen ab 25 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung, insbesondere Wiedereinsteigerinnen, die Arbeitslosengeld beziehen. Sie erhalten eine umfassende Berufsorientierung, eine kostenlose Ausbildung sowie finanzielle Unterstützung: Neben dem Arbeitslosengeld des AMS erhalten sie einen monatlichen Ausbildungszuschuss von 300 Euro vom Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff).

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) betont die Bedeutung dieser Initiative: "Ohne Berufsausbildung ist das Risiko der Arbeitslosigkeit drei Mal höher als mit einem Lehrabschluss. Mit der Frauenstiftung Wien ermöglichen wir eine Berufsausbildung und unterstützen Frauen beim Einstieg oder Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt." Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) ergänzt: "Die Stadt Wien bietet zahlreiche Möglichkeiten für Frauen, beruflich durchzustarten. Mit dem waff haben wir ein einzigartiges Instrument, das Frauen in verschiedenen Lebenssituationen fördert – sei es in der Elternkarenz, bei Umschulungen oder berufsbegleitenden Studien. Die Frauenarbeitsstiftung ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Gleichstellung."

Hilfe für 100 Frauen

Die Stiftung ist zunächst für ein Jahr angesetzt und soll 100 Frauen unterstützen. Dafür stellt die Stadt Wien über den waff rund 1,7 Millionen Euro bereit. Ein besonderer Fokus liegt auf Ausbildungen in Zukunftsbranchen wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit, MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sowie im sozialen Bereich. Der Start ist für Herbst geplant, interessierte Frauen können sich bereits unter www.waff.at informieren.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Vereinbarkeit von Familie und Berufsausbildung. Bereits 2023 startete der waff spezielle Programme für arbeitsuchende Frauen, die aufgrund familiärer Verpflichtungen nur eine Ausbildung mit reduzierter Wochenstundenzahl absolvieren können. Aufgrund der hohen Nachfrage wird dieses Angebot 2025 weiter ausgebaut.

Bildungsabschlüsse nachholen

Neben arbeitsuchenden Frauen profitieren auch berufstätige Wienerinnen von den Fördermaßnahmen des waff. So werden jährlich 6,83 Millionen Euro bereitgestellt, um rund 3.400 beschäftigte Frauen bei beruflichen Veränderungen und Weiterbildungen zu unterstützen. Je nach Voraussetzungen gibt es finanzielle Unterstützung zwischen 500 und 5.000 Euro.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Nachholen formaler Bildungsabschlüsse. 2024 haben rund 2.000 Wienerinnen einen Lehrabschluss oder eine Berufsreifeprüfung nachgeholt. Auch berufsbegleitendes Studieren wird gefördert: Seit 2022 unterstützt die Stadt Wien Frauen in rund 40 FH-Studiengängen in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Technik mit Stipendien von bis zu 12.000 Euro für ein Bachelor- und 9.000 Euro für ein Master-Studium. Bisher haben 239 Frauen ein Stipendium erhalten, 28 davon haben ihr Masterstudium bereits abgeschlossen oder stehen kurz davor.

{title && {title} } JS, {title && {title} } Akt. 27.02.2025, 15:23, 27.02.2025, 14:36
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