Nach heftigem Abflug
F1-Star musste Auto abgeben, bekommt Crash-Boliden
Williams kann beim Grand Prix von Japan mit zwei Formel-1-Autos an den Start gehen. Allerdings bekam Logan Sargeant "seinen" Boliden nicht zurück.
Der US-Amerikaner war beim letzten Rennen, dem Großen Preis von Australien, unfreiwillig zum Zusehen verdammt. Sargeant musste seinen FW46 seinem Teamkollegen Alexander Albon überlassen, nachdem der Brite mit thailändischer Rennlizenz im ersten Freien Training einen schweren Unfall gebaut hatte, dabei das Chassis seines Autos stark beschädigte, damit nicht mehr fahren konnte.
Besonders bitter: Der Nachzügler-Rennstall hatte kein Ersatz-Chassis mit im Gepäck. Das Team konzentrierte sich auf die Entwicklung von Upgrades, die Konstruktion eines dritten Chassis dauert noch an. Teamchef James Vowles entschied daraufhin, Sargeant das Auto wegzunehmen und Albon in den Großen Preis zu schicken, weil dem 28-Jährigen größere Chancen auf Punkte zugetraut wurden. Albon klassierte sich schließlich als Elfter.
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Sargeant bekommt Unfall-Auto
Der schwer demolierte Albon-Bolide wurde so schnell wie möglich in die Fabrik nach Großbritannien gebracht und wiederhergestellt. So ist Williams im Großen Preis von Suzuka am Sonntag mit zwei Boliden am Start – allerdings vertauscht. Denn Albon behält einfach den FW46 von Sargeant, der US-Boy bekommt den geflickten Schrott-Williams zurück, mit dem Albon verunfallte. "Der Aufwand, es wieder umzubauen, wäre für die Mechaniker einfach zu viel. Die Chassis-Reparatur verlief besser als erwartet", erklärte der 23-jährige Sargeant, warum er das Albon-Unfallfahrzeug erhielt. "Ich glaube, es ist nur 100 Gramm schwerer als das andere Auto", wollte der zweite Williams-Pilot nichts von einer Benachteiligung wissen.
Sargeant erzählte derweil, dass er nach dem Rennen in Melbourne, das er nicht bestreiten konnte, abschaltete. "Sobald ich Melbourne verlassen habe, habe ich nicht mehr daran gedacht, ich habe mich ausgeklinkt und versucht, in meiner kleinen Welt außerhalb der Formel 1 zu blieben", erzählte der 23-Jährige, der gerade seine zweite Formel-1-Saison bestreitet, schon 2023 ein Ablösekandidat war. "Als ich den Unfall von Alex gesehen habe, wusste ich bereits, dass unsere Ersatzteile knapp sind. Ich habe mir da Sorgen um das Team gemacht", erzählte der US-Boy weiter. Da hatte er wohl eine Vorahnung, die sich bewahrheitete, "Wir müssen sicherstellen, dass das in Zukunft nicht noch einmal passiert", untermauerte Sargeant.
Ein Ersatzchassis steht in Japan neuerlich nicht zur Verfügung, wird auch in China in zwei Wochen nicht fertig sein. "Wenn du vorsichtig bist, dann bist du im Nirgendwo", meinte Sargeant, dass beide Fahrer nicht auf die prekäre Ersatzteil-Situation Rücksicht nehmen werden.