Wirtschaft

EZB hebt Zinsen erneut an - was jetzt teurer wird 

Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins zum zehnten Mal in Folge angehoben. Aktuell steigt er um 0,25 Prozentpunkte auf 4,50 Prozent.

Newsdesk Heute
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag beschlossen, die Zinsen erneut um 0,25 Prozentpunkte anzuheben.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag beschlossen, die Zinsen erneut um 0,25 Prozentpunkte anzuheben.
IMAGO/Jochen Tack

Es ist fix: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag beschlossen, den Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte anzuheben. Seit Sommer 2022 sind die Zinsen nun bereits zehn Mal in Folge gestiegen. Zuletzt wurde der Leitzins im Juli um 0,25 Prozentpunkte angehoben

Leitzins steigt auf 4,5 Prozent 

Mit einer Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte steigt der Leitzins im Euroraum auf 4,50 Prozent. Zuvor lag er bei 4,25 Prozent - so hoch war der Leitzins im Währungsraum zuletzt zu Beginn der weltweiten Finanzkrise Anfang Oktober 2008. Der zurzeit noch wichtigere Zins, den Banken für ihre Einlagen bei der EZB bekommen, steigt von 3,75 auf 4,0 Prozent, wie die EZB am Donnerstagnachmittag mitteilte.

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APA-Grafik / picturedesk.com

Der Einlagenzinssatz von vier Prozent ist damit so hoch wie noch nie, seit dem die Euro-Währungsunion im Jahr 1999 gegründet wurde. Dieser Einlagenzinssatz bestimmt vor allem, was Sparer an Zinsen bekommen. Nach der Sitzung des EZB-Rates im Juli hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde offen gelassen, ob es eine weitere Zinsanhebung geben wird, nur eine Zinssenkung hatte sie ausgeschlossen.

Kampf gegen Inflation 

Die Zinserhöhungen sind eine Antwort der EZB auf die hartnäckig hohe Inflation. Da höhere Zinsen Kredite verteuern, kann so die Nachfrage gebremst und hohen Teuerungsraten entgegengewirkt werden. Mittelfristig strebt die EZB eine Inflationsrate von 2,0 Prozent für den Euro-Raum an. Bei diesem Niveau sehen die Währungshüter Preisstabilität gewahrt.

Die steigenden Zinsen sind jedoch auch eine Belastung für die Wirtschaft, weil sich kreditfinanzierte Investitionen verteuern. Da sich die Aussichten für die Konjunktur im Euro-Raum zuletzt eintrübten, waren die Forderungen nach einer Zinspause aus Wirtschaft und Wissenschaft in letzter Zeit lauter geworden. 

2 Prozent-Ziel wird verfehlt 

Die EZB erwartet, dass die Inflation auch nächstes Jahr noch längst nicht unter Kontrolle sein wird. Die aktualisierten Inflationsprojektionen der Zentralbank werden für das kommende Jahr einen Wert von über drei Prozent aufweisen, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Insider berichtet. Damit würde die Notenbank ihr Ziel von zwei Prozent, bei dem die Währungshüter Preisstabilität verorten, deutlich verfehlen.

Rückschlag für US-Notenbank

Auch die USA haben Schwierigkeiten mit den derzeitigen Zinsentscheidungen: Seit März 2022 hat die Notenbank Fed dort bereits elfmal den Leitzins erhöht. Nach dem Höhepunkt der Inflation von 9,1 Prozent im Juni 2022 sank die Teuerung, jedoch nur bis zum Juni.

Im Juli 2023 stieg sie wieder auf 3,2 Prozent und im August lag sie im Jahresvergleich bei 3,7 Prozent. Die Inflationsrate könnte den Druck auf die Fed erhöhen, die nächste Woche eine weitere Leitzinsentscheidung trifft, und sie dazu bringen, den Leitzins unverändert zu lassen. 

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