Wirtschaft
EZB hebt den Leitzins erneut um 0,5 Prozent an
Nach der Fed und der Bank of England folgt nun auch die Europäische Zentralbank (EZB) mit einer Erhöhung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte auf 2,5.
Im Jahr der Zinswende kommt es nun zu einer erneuten Erhöhung des Leitzinses um 0,5 Prozent vonseiten der EZB. Damit erhöht sich der Leitzins im Euro-Raum auf 2,50 Prozent. Wie erwartet bremsen die Notenbanken damit das Tempo der Erhöhungen im Kampf gegen die anhaltende Inflation.
Eine Erhöhung um bis 0,75 Prozent stand vor der Verkündung am Donnerstag im Raum. Nach einer langen Phase, in der es zeitweise sogar negative Zinsen gab, war 2022 das Jahr der Rekordinflation und der Zinswende. Dreimal hob die EZB ihren Leitzins an. Der Leitzinssatz bestimmt, zu welchen Konditionen sich Banken bei der EZB Geld leihen können.
Schmaler Grat
Die Zentralbanken wandern angesichts der aktuellen Krisensituation auf einem schmalen Grat. Höhere Zinsen dämpfen nicht nur die grassierende Inflation, sondern auch die Wirtschaft. Der leichte Abfall der historischen Inflationsraten gibt den Zentralbanken aktuell etwas mehr Spielraum.
Mitte Juli hat die EZB ihren Kurs geändert und eine erste Erhöhung des Zinskurses erwirkt. Im September sowie im Oktober kamen zwei weitere Zinsschritte um jeweils 0,75 Prozent auf insgesamt 1,5 Prozent. Der Leitzinssatz ist deutlich niedriger als jener der Zentralbanken der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs. Dies liegt an der hohen Verschuldung einzelner Euro-Staaten wie Italien.
Auswirkungen auf Sparer
Zwar endeten dieses Jahr die Negativzinsen, dennoch sind die Realzinsen aufgrund der deutlich höheren Inflation immer noch in einem tiefen Minus. Experten gehen davon aus, dass die Sparzinsen parallel zu den Leitzinsen angehoben werden. Ohne ein Sinken der Inflationsrate bleiben positive Realzinsen trotzdem in weiter Ferne.