Was du jetzt wissen musst

Extreme Seuchengefahr – Österreich verschärft Maßnahmen

Lebensmittel-Stopp aus Ungarn und Slowakei! Wegen Seuchengefahr drohen Stall-Keulung, Jäger werden zu Spürnasen.
Christoph Weichsler
31.03.2025, 16:20

Ostern steht vor der Tür – doch diesmal heißt’s: Keine Wurst aus dem Ausland mitbringen! Die Maul- und Klauenseuche ist zurück und steht laut Experten so nah wie seit 40 Jahren nicht mehr vor Österreichs Tür. Besonders betroffen: Ungarn und die Slowakei – beliebte Ziele für Heimfahrten über die Feiertage.

"Es besteht ein Einfuhrverbot aus der Slowakei und Ungarn", stellte Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP) klar. Die Warnung ist drastisch: Wer Fleisch, Rohmilch, Mist oder lebende Tiere mitbringt, riskiert im Ernstfall das Leben ganzer Herden – denn bei einem Ausbruch müssen alle Huftiere im Umkreis von drei Kilometern getötet werden!

Jäger als Seuchen-Spürnasen

Besonders tragisch: Die Seuche ist tückisch – sie befällt auch Wildtiere und kann durch den Wind bis zu 40 Kilometer weit getragen werden. Die Hoffnung liegt nun auf der Jägerschaft. "Wir sind Früherkennungspartner in den Revieren", erklärte Franz Mayr-Melnhof-Saurau, Landesjägermeister und Präsident der Jagd Österreich der "APA".

Jäger sind jetzt besonders gefordert. Sie sollen sofort Alarm schlagen, wenn sie auffälliges Verhalten bei Wildtieren beobachten. Denn: Wird die Seuche zu spät erkannt, sind die wirtschaftlichen Folgen verheerend. Schon bei Verdacht drohen Totalsperren für Bauernhöfe, Märkte und Tiertransporte.

Angst vor Super-GAU im Stall

Pathologin Anna Kübber-Heiss von der Veterinärmedizinischen Uni Wien erklärte eindringlich: "Seit 40 Jahren war diese Seuche nicht mehr so nah." Noch wisse man wenig darüber, wie sich das Virus bei Wildtieren äußert. In Teilen von Burgenland und Niederösterreich gilt deshalb schon jetzt ein Jagdverbot.

Doch nicht nur das: Auch Wildfleisch und Jagdtrophäen dürfen derzeit nicht mehr aus der Slowakei oder Ungarn nach Österreich gebracht werden. Überwacht werden Reise-Hotspots wie Busbahnhöfe, wo nun Infomaterial verteilt wird – damit kein verseuchtes Schnitzel die Grenze passiert.

Tausende Proben, aber noch kein Fall

Laut Schmiedtbauer wurden in Österreich bisher über 1.000 Proben genommen – bislang ohne positiven Befund. Trotzdem mahnt sie zur Vorsicht. Denn kommt es zum Ausbruch, muss nicht nur getötet, sondern auch Futter und Lebensmittel vernichtet werden.

Die Kosten dafür trägt der Bund – nicht aber der Verdienstentgang der Landwirte. "Dafür gibt es aber die Möglichkeit, sich versichern zu lassen", so Schmiedtbauer. Einziger Haken: Der Schutz greift erst nach sechs Wochen. Bis dahin heißt es: hoffen – und keine Risken eingehen.

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