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Expertin überrascht mit Sager zu Österreichs Neutralitä

Seit 67 Jahren ist Österreich neutral. Die Militärexpertin Jelena Juvan äußert jedoch nun Bedenken über die Ernsthaftigkeit der Neutralität. 

Tobias Kurakin
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Österreich und seine Neutralität - das ist vorerst eine enge Bindung, doch wie könnte sie brechen?
Österreich und seine Neutralität - das ist vorerst eine enge Bindung, doch wie könnte sie brechen?
Elmar Gubisch / picturedesk.com

Die Neutralität Österreichs gilt im Volksmund oft als eine Art "heilige Kuh", die nicht geopfert werden darf. Der Krieg in der Ukraine hatte zwar kurzzeitig für Diskussionen, um die Neutralität gesorgt, die jedoch schnell wieder beendet wurden. Nun sorgt jedoch die Militärexpertin Jelena Juvan für Aufsehen. Denn laut ihren Aussagen ist Österreichs Neutralität nämlich schon gelockert. 

Österreich beteiligt sich an Friedensmissionen 

"Wenn ein Land sich an Friedensmissionen beteiligt, ist die Neutralität im klassischen Sinne schon überschritten“, sagt die slowenische Expertin in einem Interview mit der APA. Österreich sei demnach nicht mehr vollends neutral, immerhin würde man sich auch an der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU beteiligen. 

"Indem sich das österreichische Bundesheer an verschiedenen EU-Missionen beteiligt, ist die Neutralität nicht mehr so stark", sagte die Leiterin des Lehrstuhls für Militärwissenschaften an der Laibacher Fakultät für Sozialwissenschaften. 

Zuletzt hatten sich Schweden und Finnland für einen NATO-Beitritt entschieden. Bei Finnland sei dieser Schritt aufgrund der gemeinsamen Grenze mit Russland und den Vorgängen in der Ukraine logisch und erwartbar gewesen, meinte Juvan. Die Entscheidung Schwedens, sich dem Militärbündnis anzuschließen, wäre jedoch auch für die Expertin überraschend gekommen. Immerhin sei die Neutralität im Königreich, ähnlich wie in Österreich, ein wichtiger Bestandteil der Identität des Landes gewesen. 

Kriegstreiber Wladimir Putin verfehlt mit seinem Angriff auf die Ukraine jedoch mit Sicherheit sein Ziel. So geht Juvan davon aus, dass mehr Länder dem Bündnis beitreten werden: "Anstatt von weniger NATO, wird es am Ende mehr NATO geben“. Putin hatte als einen der Gründe für den Überfall auf die Ukraine, die ständige Gefahr eines NATO-Beitritts genannt und fürchtete, dass weitere Nachbarländer Russlands dem Militärbündnis beitreten könnten. Diese Befürchtungen des Kreml-Chefs haben sich nun bewahrheitet, Schuld daran, ist Putin jedoch selbst. Für Österreich ist ein Beitritt zur NATO nach wie vor kein Thema, das unterstrichen zuletzt Bundeskanzler Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg mehrfach. 

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    Screenshot/ORF