Coronavirus

Expertin fordert Impfpflicht für diese Berufsgruppen

Mit Christiane Druml spricht sich die Vorsitzende der Bioethikkommission für die Ausweitung der Impfpflicht für mehrere Berufsgruppen im Land aus. 

Michael Rauhofer-Redl
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Das große Impf-Zentrum beim Austria-Center in Wien-Donaustadt.
Das große Impf-Zentrum beim Austria-Center in Wien-Donaustadt.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Die Medizinerin Christiane Druml spricht sich für die Ausweitung der Impfplicht in Österreich aus. Wie die Vorsitzende der Bioethikkommission der "Kleine Zeitung" erklärt, schwebt ihr eine derartige Pflicht nicht nur im Bereich der Bildung, Gesundheit und Pflege vor. Sie will den obligatorischen Stich auch für alle körpernahen Berufe, zu denen Friseure genauso zählen, wie Masseure oder Vertreter der Hand- und Fußkosmetik.

Im Artikel begründet sie diese Forderung mit der "gesamtgesellschaftlichen Verpflichtung des Einzelnen". Die Freiwilligkeit habe nämlich bei einer Erkrankung, "die unser Wirtschafts- und Sozialsystem weltweit in einen Krisenmodus gebracht" hat, ihre Grenzen.

Frage der Verhältnismäßigkeit

Außerdem gehe es auch um die Frage der Verhältnismäßigkeit. "Der Stich ist geringfügig, die Erkrankung ist aber gefährlich, und der Nutzen für die Gesamtbevölkerung ist ein sehr hoher", streicht die Medizinerin, die die Leiterin der im Bundeskanzleramt angesiedelten Bioethikkommission ist, hervor. Sie bringt auch ein Beispiel aus der Vergangenheit: "Ohne Impfpflicht hätten wir die Pocken Ende der 1970er Jahre nie ausgerottet."

Die Leiterin der Bioethikkommission im Bundeskanzleramt, Christiane Druml, spricht sich für eine Ausweitung der Impfflicht in Österreich aus.
Die Leiterin der Bioethikkommission im Bundeskanzleramt, Christiane Druml, spricht sich für eine Ausweitung der Impfflicht in Österreich aus.
Stanislav Kogiku / picturedesk.com

Auch Lehrer sollen verpflichtend geimpft werden

Dabei spricht sich Druml klar dagegen aus, diese Frage zur Ländersache zu erklären. Sie wisse nicht, "warum es epidemiologisch begründbar ist, dass es in einem Bundesland die Verpflichtung gibt, im anderen nicht". Bei der Pandemiebekämpfung hält sie auch die Einbindung des Lehrpersonals für unerlässlich. 

Diese seien Multiplikatoren und sollten daher nach dem Prinzip des Nichtschadens und der Fürsorge für Kinder handeln. Solange die jüngste Bevölkerungsgruppe nicht geimpft werden könne, fiele dem Lehrpersonal, das mit Kindern zu tun hat, eine besondere Verantwortung zu. 

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