Österreich
Experten-Weckruf: Darum schlafen wir jetzt so schlecht
Müde, schlapp und schlecht gelaunt? Es könnte am Frühling oder am starken Sonnensturm liegen, verrät eine Wiener Schlaf-Expertin.
Wir wälzen uns im Bett, wachen in den frühen Morgenstunden auf und können nicht wieder einschlafen. Für die nächtliche Unruhe vieler Österreicher gibt es derzeit gleich mehrere gute Gründe.
Frühjahrsmüde und gestresst
"Im Frühjahr verstellt sich unsere innere Uhr, die so genannte Chrono-Biologie. Dadurch verändert sich auch der Schlaf-Wach-Rhythmus. Wir sind müder, die Schlaf-Qualität ist vermindert", erklärt Melanie Pesendorfer im "Heute"-Gespräch. Der Körper hat jetzt gerade viel zutun, so stellen sich etwa die Hormone um: Wir produzieren mehr vom "Glückshormon" Serotonin und weniger vom schlaffördernden Melatonin.
Die Schlafcoachin hat derzeit auch viele Klienten, denen die wärmeren Temperaturen tatsächlich Stress bereiten. "Die sonnigen Tage lassen plötzlich Druck aufkommen: Viele haben das Gefühl, sie müssen mehr rausgehen und Kontakte pflegen. Das schöne Wetter setzt bei ihnen eine richtige Abwärts-Spirale in Gang."
Sonnensturm stürmt durch Schlafzimmer
Auch der aktuelle Sonnensturm könnte ein Auslöser für den "Mini-Jetlag" sein, der sich sowohl durch Einschlaf- als auch Durchschlaf-Probleme zeigt. Es gibt zwar keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, betont die Expertin. "Jedoch reagiert unser Körper schon immer auf elektromagnetische Felder. Wenn diese gestört werden, kann das bei empfindsamen Menschen durchaus wahrgenommen werden und eventuell zu Kopf-Gliederschmerzen oder auch zu Schlafstörungen führen".
Pesendorfer empfiehlt allen Müden, einen abendlichen Spaziergang – "das hilft beim Runterkommen." Auch sollte man in der wärmeren Jahreszeit daheim das Licht etwas dimmen. Zu hell ist schlecht, das lässt uns eher wach bleiben. Und ein Tipp, den schon unsere Eltern gerne weitergegeben haben: "Bei offenem Fenster schlafen erhöht den Erholungsgrad deutlich."