Wirtschaft
Experten-Tipps: So sparst du beim Lebensmitteleinkauf
Gerade im Supermarkt wiegt die Inflation aktuell schwer – auch bisher günstige Lebensmittel werden immer teurer. So kannst du jetzt Geld sparen.
Die meisten werden es kennen: Man ist im Stress und möchte einfach nur möglichst schnell und günstig essen, um sich wieder anderen Dingen widmen zu können. Doch genau das wird angesichts der massiven Teuerungen immer schwieriger, wie die aktuelle Preisstudie der Arbeiterkammer zeigt. Auch normalerweise billige, industriell in riesigen Mengen hergestellte Lebensmittel sind im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 91 Prozent teurer geworden.
Fertigpizza, Tiefkühlpommes & Co sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Verglichen mit dem März des Vorjahres zahlen Konsumenten aktuell beispielsweise für Tiefkühlpizzen um ganze 91 Prozent mehr. Fischstäbchen sind nun um 66 Prozent teurer, Pommes frites um satte 70 Prozent. Pflanzenöl zum Herausbacken wiederum um 77 Prozent, so die Arbeiterkammer. Auch weitere Lebensmittel wie Reis (+53 %) oder Käsebrot (Gouda +35 %, Mischbrot +19 %) wurden über den Zeitraum eklatant teurer. Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels.
Billigprodukte steigen stärker im Preis
Ein Standard-Einkaufskorb, zusammengesetzt aus den jeweils günstigsten Produkten der sieben Handelsketten, ist aktuell um fast 20 Euro teurer als vor einem Jahr. Statt 58 Euro landet man aktuell bei 76 Euro (+30 %). Besonders interessant: Das ist doppelt so viel wie die allgemeine Lebensmittel-Teuerung.
"Wir haben schon den Eindruck, dass gerade die günstigen Eigenmarken stärker gestiegen sind. Argumentiert wird mit den Rohstoff- und Energiekosten, aber die sind ja bereits in der normalen Inflationsrate enthalten. Nachvollziehbar ist das also nicht", sieht AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic die Preisentwicklung im Billig-Sortiment gegenüber der "Krone" kritisch.
"Auf Marge verzichten"
Bereits am Donnerstag hatte Sozialminister Johannes Rauch angekündigt, die Handelsvertreter an den Tisch bitten zu wollen, um über die horrenden Preise zu beraten. Er stellte sogar erstmalig in Aussicht, politisch zu intervenieren – mehr dazu hier. Auch die Bundeswettbewerbsbehörde prüft nun die Preisgestaltung der Hersteller und Supermärkte. Lidl-Chef Alessandro Wolf wartet gegenüber der "Krone" mit einer Erklärung auf: "Gerade unsere Eigenmarken sind knapp kalkuliert. Steigerungen im Verkaufspreis sind in Prozent ausgedrückt daher deutlicher durchgeschlagen, obwohl wir auf Marge verzichten."
Steigt demnach ein Liter Öl von 1,70 Euro im Preis um lediglich 30 Prozent an, resultiert das in 18 Prozent Teuerung. Vor allem das häufig verwendete Sonnenblumenöl macht sich hier bemerkbar. Die Ukraine ist der größte Exporteur dieses pflanzlichen Öls, wegen des Kriegs ist der Preis enorm in die Höhe geschnellt.
Aktions- und Mengenpackungen
Hofer-Geschäftsführer Horst Leitner gesteht zwar ein, dass einige der von der Arbeiterkammer angeführten Produkte tatsächlich im Preis gestiegen sind. Seit Mitte März gäbe es jedoch bereits eine teilweise Trend-Umkehr, so der Geschäftsführer. Demnach würden viele Eigenmarken nun wieder billiger: "Etwa die Cucina-Nobile-Steinofenpizzen mit einer Preisreduktion um 14 Prozent", so Leitner zur "Krone". Auch Lidl geht in nächster Zeit von leicht sinkenden Preisen für Grundnahrungsmittel aus.
Bis dahin hat die Arbeiterkammer, vor allem für Familien, einen Ratschlag parat. AK-Expertin Zgubic rät zu einer Anpassung des Kaufverhaltens: Da es häufig zu Lebensmittelverschwendung führe und ein unnötige Mehrausgabe darstellen könne, "haben wir große Aktions- und Mengenpackungen bisher eher kritisch gesehen, derzeit sind diese aber für Familien sicher eine gute Möglichkeit. Bei vielen Supermarktketten lohnt sich auch das Einkaufen zu späteren Uhrzeiten. Denn: Gegen Ladenschluss sind einige Lebensmittel wie Obst und Gemüse oftmals billiger zu haben."