Silvester-Chaos

Experten rechnen mit Schäden in Millionenhöhe

Schon in den letzten Jahren führte die Silvester-Knallerei zu unzähligen Unfällen mit Personen- und Sachschaden. Auch heuer droht ein ähnliches Bild.

Michael Rauhofer-Redl
Experten rechnen mit Schäden in Millionenhöhe
Durch Feuerwerke entstehen jährlich alleine in Österreich Sachschäden in Millionenhöhe.
Getty Images/iStockphoto

Brandgefahr, Verletzungsgefahr und Lärmbelästigung: Feuerwerke zum Jahreswechsel spalten die Gesellschaft. Für die einen gehören sie unbedingt dazu, die anderen empfinden die Knallerei zu Silvester als Gräuel. In Wien etwa herrscht auch heuer wieder ein Feuerwerk-Verbot. Wer sich nicht daran hält, dem droht eine saftige Geldstrafe. Doch auch für die Allgemeinheit kann das Abfeuern von Raketen zu einem veritablen Problem werden. 

Wien als Schaden-Spitzenreiter

Allein im vergangenen Jahr verursachte die Silvesterknallerei am letzten Tag des Jahres Schäden in der Höhe von vier Millionen Euro, so bilanziert am Mittwoch die "Wiener Städtische" in einer Aussendung. Damit liegen sie knapp unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt von 4,7 Mio. Euro. Doch in drei Bundesländern stiegen die Kosten infolge der Silvesterunfälle enorm an. In Wien kletterte das Schadensvolumen um 46 Prozent auf knapp 1,7 Mio. Euro, in Oberösterreich um 28 Prozent auf rund 500.000 Euro und in Niederösterreich um ein Fünftel auf mehr als 380.000 Euro. "Silvester zählt jedes Jahr aufs Neue zu der mit Abstand schadensträchtigsten Nacht des Jahres. Die typischen Folgen einer Silvesternacht sind Handverletzungen, Verbrennungen, Splitter im Auge und Knalltraumata sowie Schäden an Autos und Gebäuden", sagt Wiener-Städtische-Vorstandsdirektorin Doris Wendler.

Doch nicht in allen Bundesländern steigen die Schäden, vor allem kleinere Bundesländer verzeichnen erhebliche Rückgänge. Im Burgenland gingen sie um mehr als 60 Prozent zurück, in Kärnten um mehr als die Hälfte, in Vorarlberg um 31 Prozent und in Salzburg um ein Viertel.

Langfristiger Trend zeigt nach unten

Grundsätzlich gilt österreichweit in Ortsgebieten ein Verbot von Pyrotechnik, Ausnahmen davon können nur vom jeweiligen Bürgermeister ausgesprochen werden. Aus Umweltschutz-, Tierschutz- und Lärmgründen werden von Städten diese Ausnahmen nicht erteilt. Dass sich nicht alle an das Verbot halten, zeigt auch die Auswertung der Wiener Städtischen der vergangenen zehn Jahre.

Sicherheitstipps beim Abschießen von Raketen/Böllern und beim Zuschauen

  • Verbotszonen beachten
  • Altersvorschriften und Sicherheitsabstände einhalten
  • Feuerwerksartikel nur im Fachhandel kaufen, geprüfte Pyrotechnikartikel verwenden und Kennzeichnungen beachten
  • Standsicherheit sicherstellen und geeignete Abschussvorrichtungen verwenden
  • auf Kleidung achten – Raketen und Knallkörper können Kleidung entzünden
  • Fenster, Balkon- und Haustüren schließen, damit "Irrläufer" keine Brände verursachen können
  • brennbare Materialien auf Loggien und Balkonen in der Silvesternacht wegräumen
  • pyrotechnische Artikel keinesfalls im alkoholisierten Zustand abfeuern
  • "Blindgänger" niemals ein zweites Mal anzünden oder weiterverwenden
  • stets Wasser, Feuerlöscher und/oder eine Löschdecke bereithalten

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Verletzung oder einem Brand kommen, bitte sofort die Rettung 144 und/oder die Feuerwehr 122 kontaktieren.

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