Silvester-Randale
Angst – brennende Autos, Böller und verletzte Menschen
Ein Jahr nach den gewalttätigen Ausschreitungen in der Silvesternacht in Berlin sorgt sich die Innenministerin, dass sich diese wiederholen könnten.
Brennende Autos, fliegende Böller und verletzte Beamte – in der Nacht auf den 1. Jänner 2023 herrschte in Berlin Ausnahmezustand. Es kam zu Brandstiftungen an Fahrzeugen und Gebäuden, Menschen wurden mit Feuerwerkskörpern beschossen. Tags darauf war das Entsetzen in Bevölkerung und Politik groß. Es folgten Festnahmen, Strafanzeigen und Verurteilungen. Ein Jahr danach warnt die Deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser nun vor erneuten gewalttätigen Ausschreitungen.
Das sagt die Innenministerin
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte am Donnerstag gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Ich habe die Sorge, dass Silvester wieder ein Tag sein könnte, an dem wir in manchen Städten blinde Wut und sinnlose Gewalt zum Beispiel gegen Polizisten oder Rettungskräfte erleben müssen". Für die Innenministerin sei die "enthemmte Gewalt" völlig unbegreiflich und durch nichts zu rechtfertigen. "Wie können Jugendliche auf ehrenamtliche Sanitäter Raketen schießen oder Böller werfen?", fragt sie. Was in der letzten Silvesternacht passiert sei, hätten alle noch vor Augen. Und Faeser fürchte, dass sich dieses Jahr auch radikalisierte Palästinenser in die Krawalle und Ausschreitungen mischen könnten.
So bereitet sich die Berliner Polizei vor
Die Berliner Polizei hat gegenüber der Feuerwehr ihr Einsatzkonzept für die diesjährige Silvesternacht erläutert. "Wir sichern Ihnen zu: Solche Bilder wie letztes Jahr wird es nicht geben. Das versprechen wir", hieß es, wie die "Berliner Zeitung" berichtete. Zwar stellt auch sie sich darauf ein, dass der Krieg in Gaza und Israel in der Berliner Silvesternacht eine Rolle spielen kann. Doch um Eskalationen zu vermeiden, will man mit einem "deutlich höheren Kräfteansatz und einem brennpunktorientierten Ansatz" rangehen. Zudem soll eine neue Böllerverbotszone eingerichtet werden – dort, wo beim letzten Mal "bürgerkriegsähnliche Zustände" herrschten.
"Situation hat sich verschlimmert"
Laut der Gewerkschaft der Polizei (GdP) habe sich die Situation seit Silvester gar verschlimmert. "Politische Maßnahmen wurden keine ergriffen, die Situation ist leider unverändert", sagt der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke. Die Maßnahmen, mehr Einsatzkräfte einzusetzen, befürwortet die GdP.