Coronavirus

Spitäler am Limit, Experten fordern neuen Lockdown

Ärzte warnen noch immer vor der angespannten Lage auf den Intensivstationen. Eine neue Doku ist hautnah dabei.

Heute Redaktion
Teilen
Blick in eine Corona-Intensivstation (Archivfoto)
Blick in eine Corona-Intensivstation (Archivfoto)
OÖG / APA / picturedesk.com

"Die Situation in den Krankenhäusern und Intensivstationen ist dramatisch. Nicht nur in Wien und Ostösterreich, auch in den Bundesländern wird es bald so weit sein", schrieb Anfang April Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres er in seinem Blog. Sein Fazit: "Sperrt ganz Österreich zu. Und kauft endlich Impfstoffe."

Laut Szekeres scheint es, "als ob die Inzidenzraten im Westen niedriger seien, man vergisst aber, dass regelmäßig lokale Cluster aufpoppen, bei denen das Tracing fraglich ist". Ein zwei- bis dreiwöchiger Lockdown in ganz Österreich wäre seiner Meinung nach die Lösung.

Zero-Covid?

Auch die Ärztin Daniela Litzlbauer klang in einem Interview mit dem Nachrichtensender Puls 24 alarmiert: "Es gibt kein Land auf dieser Welt, das bisher bei diesen Zahlen oder bei hohen Zahlen es geschafft hat, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Das gibt es nicht." Sie schlägt vor, eine "Zero-Covid"-Strategie zu verfolgen. Dabei handelt es sich um den härtest möglichen Lockdown. Laut Litzlbauer gebe es "mittlerweile genug Beweise, dass das schaffbar ist."

Zero-Covid oder No-Covid ist eine Strategie, die schon in einigen Ländern die erfolgreiche Wende in der Pandemiebekämpfung gebracht hat. Sie kam oder kommt beispielsweise in Australien, Neuseeland oder Südkorea zur Anwendung. Das Ziel: Die Infektionszahlen gegen Null drücken.

Doku zeigt Intensiv-Lage

Wie heikel die Situation auf den Intensivstationen wirklich ist, hat sich Puls 24 für eine neue Reportage angesehen. Anchorlady Sabine Loho begleitete einen Tag lang die Arbeit von Intensivmedizinern und Pflegern des Krankenhauses Göttlicher Heiland in Wien. Die Aufnahmen zeigen das Pflege-Personal am Limit. Vor den Kameras appellieren sie an die Bevölkerung, die Corona-Maßnahmen ernst zu nehmen, denn zu viele – auch immer jüngere – Tote sind zu beklagen.

"Seit einem Jahr berichte ich über die Corona Pandemie, doch was es wirklich bedeutet täglich um Leben und Tod zu kämpfen, konnte ich bestenfalls erahnen. Das was sich gesehen habe, macht gleichermaßen sprachlos wie demütig. Nach 12 Monaten Pandemie kämpfen die Pflegekräfte um jedes Leben, als würden wir erst am Beginn stehen. Sie gehen an ihr eigenes Limit, um anderen zu helfen", so Loho.

Das Material wird am Montag in einem verlängerten Newsroom Spezial ab 21.00 Uhr gezeigt.

Österreich sperrt auf

Dennoch: Die Lockdown-Zeit in Österreich endet – und das bereits innerhalb des nächsten Monats, das ist seit Freitag fix. "Die Freiheit ist schon zum Greifen nahe", spornt Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) jetzt zum Durchhalten an. Mit dem zusätzlichen Impfstoff für das zweite Quartal könne man "einen Impfturbo einlegen", um "die Ziele noch schneller zu erreichen". Im Hintergrund wird in der Öffnungskommission derzeit intensiv an Konzepten für das Zurücknehmen der Corona-Maßnahmen gefeilt. "Wir arbeiten gerade mit den Sozialpartnern und den Bundesländern an einem Öffnungsplan, Ende nächster Woche wird dieser präsentiert", so Kurz. Mehr dazu hier >>

1/61
Gehe zur Galerie
    <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
    18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View