Coronavirus
Experten erklären, warum Lockerungen jetzt möglich sind
Am 10. oder 17. Juni soll gelockert werden. Über das genaue Datum herrscht noch Uneinigkeit, doch welcher Termin wäre besser? Das sagen Experten dazu.
Erst bremste der Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) öffentlich ein, dann setzte er zum Überholmanöver an. Der Regierungschef hatte die nächsten Lockerungen am 17. Juni angekündigt, am Montagabend trumpfte Mückstein überraschend in der ZiB2 auf: er will die Entschärfung sogar noch eine Woche früher, ab 10. Juni, durchsetzen.
Diese Corona-Lockerungen stehen bevor:
➤ Outdoor-Maskenpflicht fällt am 10. Juni
➤ Indoor ist ein Umsteigen auf einfachen Mund-Nasen-Schutz möglich
➤ Babyelefant feiert im Gasthaus Comeback – nur noch 1 statt 2 Meter Abstand
➤ Sperrstunde soll auf Mitternacht ausgeweitet werden (derzeit 22.00 Uhr)
➤ Indoor dürften beim Wirten acht Erwachsene plus Kinder an einem Tisch Platz nehmen (aktuell vier)
Doch sollte man wirklich jetzt schon mit weiteren Lockerungen beginnen? Welcher Termin ist dafür besser, der 10. oder der 17. Juni? Kommt es auf eine Woche früher oder später an? "Im Moment macht das keinen Unterschied", lautete die Ansage von TU-Wien-Simulationsexperte Niki Popper gegenüber der APA am Dienstag.
„"Hände waschen wäre schon noch gut."“
Man habe schon länger errechnet, dass sich die Corona-Situation ab Mitte Mai durch die Impfungen stabil zeigen würde. Damit ernte man nun, was man durch die Maßnahmen im Februar und März erkämpft habe. "Gut, dass wir etwas gemacht haben", kommentiert Popper.
Allerdings dürfe man nun nicht alles schleifen lassen: "Überspitzt gesagt: Hände waschen wäre schon noch gut."
„"Bis 10. Juni wissen wir, ..."“
Auch Komplexitätsforscher Peter Klimek vom Complexity Science Hub Vienna und Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems stoßen in dasselbe Horn. Es sei relativ egal, welches Datum die Regierung schlussendlich wähle.
"Bis 10. Juni wissen wir, wie sich die bisherigen Öffnungsschritte ausgewirkt haben", wird Gartlehner zitiert. Dann könne man bei einer schlechten Entwicklung – womit die Experten momentan in ihren Prognosen nicht rechnen – reagieren.