Coronavirus

Experten-Ansage – und ORF-Wolf verrät Corona-Verlauf

Der Epidemiologe Gerald Gartlehner sieht einen vierten Stich für die meisten Bürger nötig. ORF-Moderator Armin Wolf verriet ihm seinen Corona-Verlauf.

Rene Findenig
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Ins Spital habe er nicht müssen, aber wegen Corona sei es ihm sehr schlecht gegangen, erklärte ORF-Moderator Armin Wolf.
Ins Spital habe er nicht müssen, aber wegen Corona sei es ihm sehr schlecht gegangen, erklärte ORF-Moderator Armin Wolf.
URS FLUEELER / Keystone / picturedesk.com

Wie der Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau Uni Krems am Mittwochabend in der ORF-"ZiB 2" erklärte, sei die Aufhebung der Impfpflicht in der jetzigen Situation der "richtige Schritt" gewesen. Laut dem Experten würde die Impfpflicht nicht ausreichend gegen die grassierende Omikron-Variante des Coronavirus nützen – allerdings sei sie im Gesundheits- und Pflegebereich "schon lange fällig" gewesen, "da wäre sie schon lange gerechtfertigt", so Gartlehner. 

Aktuell sei es so, dass die meisten Menschen in Österreich entweder durch die Impfung oder den Kontakt mit der Krankheit einen gewissen Schutz aufgebaut hätten – im Herbst brauche man deswegen "nur" einen Booster und es müsse eine Neubewertung der Situation geben. Ob alle Österreicher einen vierten Stich brauchen werden? Das "wird wahrscheinlich notwendig sein", so Gartlehner, vor allem bei jenen Personen mit Risiko, schwer zu erkranken.

"Da gibt es unterschiedliche Realitäten"

"Ich hoffe, dass es dann auch schon angepasste Impfstoffe gibt", so der Experte. Epidemiologisch könne man die jetzige Situation mit Rekord-Ansteckungszahlen leicht erklären, so Gartlehner, wenn man in hohe Zahlen hinein öffne, würden die Zahlen noch höher werden". Der Experte verweist darauf, dass die Corona-Lockerungen eine "politische und nicht epidemiologische Entscheidung" waren. Viele Experten hätten dagegen protestiert, hieß es, "aber es gibt da unterschiedliche Realitäten". 

Seiner Einschätzung nach hätte man FFP2-Masken als "Basismaßnahme" in Innenräumen belassen sollen, überall wo das nicht möglich sei, hätte 2G oder 3G bleiben sollen. Es sei aber ein "bedingungsloses Öffnen" gewesen, so Gartlehner, das zeige sich jetzt in den Infektionszahlen. Für die Zurücknahme der Lockerungen wäre es "epidemiologisch nicht zu spät", politisch "wird es vermutlich nicht stattfinden". Die Nachtgastro unter 2G zu stellen  wäre jedenfalls sinnvoll, so der Experte, Großevents mit Sitzplätzen und freiwillig getragener Maske seien da eher sicher. 

"Ich habe mir einen milden Verlauf anders vorgestellt"

"Das passt derzeit alles nicht mehr so zusammen", sagte Gartlehner dazu, dass weiter breit wie etwa an Schulen getestet werde, es aber bis auf in Wien keine Coronamaßnahmen mehr gebe. Einig waren sich Moderator Armin Wolf und Gartlehner, dass viele Menschen wohl den "milden Verlauf" einer Corona-Erkrankung unterschätzen würden. "Ich habe mir einen milden Verlauf anders vorgestellt", verriet der in der Vergangenheit an Corona erkrankte Moderator, er habe zwar nicht ins Spital müssen, ihm sei es aber sehr schlecht gegangen. Wenn es jemandem eine Woche richtig schlecht gehe mit hohem Fieber, sei das noch immer mild, so Gartlehner.

Vor einem Jahr habe man noch an einen Corona-"Schnupfen" nach drei Impfungen gedacht, "die Varianten haben uns etwas anderes gelehrt", so der Experte. Weiter bestehe die Gefahr eines Systemrisikos, während die Spitalszahlen wieder ansteigen würden käme es zu immer mehr Personalausfällen. Die Folge: Von verschobenen Operationen bis hin zu gesperrten Stationen. Und was droht uns dann erst im Herbst? "Das wird sehr stark davon abhängen, mit welcher Variante wir es zu tun haben. Wenn es noch immer Omikron ist, wäre das wohl die optimistischste Variante", so Gartlehner.

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