Politik
Experte zu Omikron: "Lockdown wohl einziges Mittel"
Die Corona-Neuinfektionen steigen, am Dienstag wurden 5.496 Fälle gemeldet. "Heute" sprach mit den Experten Michael Wagner und Erich Neuwirth.
"Zu spät, um Omikron zu stoppen"
"Die Frage ist nicht, ob die Zahlen steigen, sondern, wie hoch man die Zahlen steigen lässt", redet der Mikrobiologe Michael Wagner im "Heute"- Interview Tacheles. Es sei schlicht "zu spät, um eine Omikron-Welle noch zu stoppen. Rekordwerte werden sicher gebrochen." Omikron habe im Vergleich zu Delta aber "auch sein Gutes: Die Zahlen steigen schneller an, sinken dafür aber auch schneller ab", so Wagner.
Was es jetzt brauche? Strengere Maßnahmen in Schulen, denn "die werden massiv betroffen sein". Kindergärten hätten im Corona-Management kaum eine Rolle gespielt, ein "großer Fehler".
"Lockdown wohl einziges Mittel"
Für Statistiker Erich Neuwirth steht die Politik gerade vor der Abwägung, "ob es unser einziges Ziel ist, bloß Spitäler zu entlasten, oder kalkulieren wir Langzeitfolgen ein". Aus England kämen derzeit "relativ viele Berichte über kognitive Schäden auch bei nur leichten Verläufen", so Neuwirth zu "Heute". "Will man das in Kauf nehmen?", fragt er die Regierung.
Für ihn als Statistiker sei klar, dass "relativ strenge Maßnahmen wohl das einzige Mittel sind, um viele Fälle von Long Covid zu verhindern". Es brauche einen Lockdown, verpflichtendes Homeoffice, wo immer möglich, und schärfere Kontrollen bei Masken.