Klimaschutz

Experte warnt vor mehr Katastrophen wie ihn Pakistan

Auch Wochen nach der schwersten Flutkatastrophe in Pakistan stehen noch weite Gebiete unter Wasser. Nun drohen auch Seuchen, bestätigt die Caritas.

Bei den heftigen Überschwemmungen sind in Pakistan weit mehr als 1.000 Menschen ums Leben gekommen.
Bei den heftigen Überschwemmungen sind in Pakistan weit mehr als 1.000 Menschen ums Leben gekommen.
REUTERS

Durch schwere Überschwemmungen infolge ungewöhnlich früh und heftig einsetzender Monsunregen in Pakistan sind weit mehr als 1.000 Menschen umgekommen, darunter auch sehr viele Kinder. "Ich habe noch nie eine Zerstörung dieses Ausmaßes gesehen, es fällt mir sehr schwer, es in Worte zu fassen – es ist überwältigend", so Außenminister Bilawal Bhutto-Zardari. Viele Feldfrüchte, die die Lebensgrundlage der Bevölkerung bildeten, seien vernichtet worden.

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    In Pakistan steht rund ein Drittel des Landes unter Wasser.
    In Pakistan steht rund ein Drittel des Landes unter Wasser.
    HUSNAIN ALI / AFP / picturedesk.com

    Die Sturzfluten nach heftigen Regenfällen rissen ganze Dörfer mit sich und zerstörten Ernten. Soldaten und Rettungskräfte versorgten Zehntausende Menschen, die aus ihren Häusern fliehen mussten, mit Lebensmitteln. Pakistans Klimaschutzministerin Sherry Rehman sprach in einem Video bei Twitter von einer ernsten Klimakatastrophe. Das Land leide unter extremen Wetterphänomenen: eine unablässige Kaskade von Hitzewellen, Waldbränden, Sturzfluten, mehrfache Gletschersee-Ausbrüche.

    "Tödliche Mischung"

    Und "jetzt der Monster-Monsun des Jahrzehnts, der fortwährend Verwüstungen im ganzen Land anrichtet", sagte Rehman. Direkt nach der Flutkatastrophe war Christoph Riedl von der Caritas Österreich vor Ort, um zu helfen und sich ein Lagebild zu machen. Die Folgen der Zerstörung seien verheerend, so Riedl am späten Sonntagabend in der ORF-"ZIB2", es gebe zerstörte Häuser, tausende verendete Rinder und Menschen, die in Zeltstädten untergekommen seien. Im Moment könne man auch bei den Flächen, wo das Wasser zurückgegangen sei, nicht an das Aussähen denken, was nun ringend notwendig wäre.

    Was für die Menschen vor Ort nun am Wichtigsten sei? Verpflegung und Moskitonetze, so Riedl, das Wasser würde einen perfekten Boden für die Ausbreitung von Moskitos und Krankheiten bergen. Die Caritas versuche zudem vor Ort, mit Aufbereitungsanlagen das Wasser zu reinigen. Seine Warnung: Solche Katastrophen würden, bedingt durch den Klimawandel, zunehmen: "Ja, damit müssen wir rechnen." In Pakistan habe man das schon vor Jahren erkannt und Maßnahmen wie solidere Bauweisen bei Häusern getroffen. Aber: Es sei eine "tödliche Mischung", die da drohe.