Coronavirus

Experte warnt vor Kroatien-Cluster: "Müssen aufpassen!"

19.000 Partywütige feierten in Kroatien – und infizierten sich mit Corona. In Österreich werden jetzt immer mehr positiv getestet. Grund zur Sorge.

Roman Palman
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Von einem Tag auf den anderen gab es eine wahre Explosion der Corona-Fallzahlen unter den Reiserückkehrern des "Austria goes Zrce"-Festivals in Kroatien. Mittlerweile sind mehr als 200 Neuinfektionen im Zusammenhang mit dem ausgelassenen Partytreiben bekannt – "Heute" berichtete.

Diese Entwicklung gibt Virologe Norbert Nowotny allen Grund zur Sorge. Im Interview mit PULS 24-Moderatorin Alina Marzi erklärte er am Donnerstag, wie man nun damit umgehen muss.

"Müssen aufpassen"

"Ich habe mich hier an dieser Stelle schon dafür eingesetzt, dass alle Reiserückkehrer sich einem PCR-Test unterziehen sollten", so der Experte. Im Gegensatz zu Deutschland, wo diese Maßnahme voraussichtlich bald verpflichtend sei, solle das in Österreich "wenn möglich, dann freiwillig" gemacht werden.

"Wir müssen aufpassen", mahnt der Forscher.

Gleichzeitig verstehe er aber auch, dass PCR-Tests wegen der neuen Nachtgastro-Regelung momentan knapp sein könnten. "Wenn wir das jetzt bei allen Reiserückkehrern verlangen würden, denke ich, dass Österreich da möglicherweise etwas überfordert sein wird." Nachsatz: "Aber gut wäre es."

Gegen Impf-Pflicht

Die Impfung sei aber weiterhin das Mittel, um auch bei steigenden Infektionszahlen die Zahl der Corona-Patienten in den Spitälern niedrig zu halten. Doch die Impfbereitschaft zu erhöhen, ist gar nicht so einfach. "Die Hardcore-Impfverweigerer kann man wahrscheinlich nicht überzeugen... ja... okay", kommentiert er mit einem verständnislosen Kopfschütteln.

"Ich persönlich setze noch immer auf Freiwilligkeit, nicht auf Zwangsmaßnahmen", so Nowotny weiter. Für all jene, die sich noch nicht sicher sind, müsse es niederschwellige Impf-Angebote und ehrliche Überzeugungsarbeit geben. 

Infektion trotz Impfung möglich

Die nun vermehrt auftretenden Impfdurchbrüche führt der Virologe auf die um 60 Prozent ansteckendere Delta-Variante zurück, die mittlerweile das Infektionsgeschehen in Österreich bestimmt.

"Es ist schon möglich, dass sich auch sogar zweimal Geimpfte infizieren können. Es ist nicht der Regelfall, aber es kann durchaus passieren und in ganz seltenen Fällen können diese Menschen das Virus eventuell auch weitergeben", erklärt er. Aber: "Wir wissen, eine zweimalige Impfung schützt [...] nicht völlig vor einer Infektion, aber vor einem schweren Krankheitsverlauf. Das zeigen uns alle Daten."

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