Coronavirus

Experte warnt vor fataler Impf-Entwicklung in Österreic

Die Impfbereitschaft in Österreich ist im Vergleich zu den Vormonaten gestiegen. Doch zu einer angepeilten Herdenimmunität fehlt noch einiges. 

Michael Rauhofer-Redl
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Ein Großteil der Österreicher steht einer Corona-Impfung positiv gegenüber. (Symbolbild)
Ein Großteil der Österreicher steht einer Corona-Impfung positiv gegenüber. (Symbolbild)
Georges Schneider Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Zwar läuft die Impfkampagne in Österreich seit Wochen einigermaßen wie gewünscht, doch Experten warnen nun vor einer möglicherweise folgenschweren Entwicklung. In den USA zeigte sich etwa schon, dass viele Menschen auf die zweite Teilimpfung verzichten. Das könnte auch in Österreich bevorstehen, nicht zuletzt deswegen, weil für den "Grünen Pass" schon die Erstimpfung ausreicht, um gewisse Vorzüge zu erhalten. 

Eine solche Entwicklung ist in Österreich nicht ausgeschlossen, auch wenn die Impfbereitschaft im Vergleich zu den vergangenen Monaten zugenommen hat. Jakob-Moritz Eberl vom Austrian Corona Panel Project (ACPP) der Universität Wien erklärt im Ö1-Morgenjournal, dass die 59 Prozent der heimischen Bevölkerung bereits geimpft sind, oder eine hohe Bereitschaft dazu haben. Im Jänner lag dieser Wert nicht bei "nur" 47 Prozent. 

Forscher warnt vor "Selbstgefälligkeit"

Auch wenn die Tendenz steigend ist, warnt der Wissenschaftler. Die Impfbereitschaft entwickle sich gut, aber "wir sind noch nicht da, wo wir hin wollten, wenn unser Ziel Herdenimmunität ist über Impfungen", so Eberl. Ein anderes Problem sei auch die Möglichkeit, nun in eine gewisse Form der "Selbstgefälligkeit" zu verfallen. Denn die Bereitschaft zur Impfung allein sage noch nichts darüber aus, dass alle auch zur zweiten Teilimpfung erscheinen.

Immerhin: Der Anteil der Impfskeptiker- und Verweigerer ist rückläufig. Er liegt aktuell bei 27 Prozent, im Jänner lag dieser Wert noch bei 35 Prozent. Vor allem FPÖ- und Nichtwähler sind der Corona-Impfung gegenüber skeptisch eingestellt. Dabei gilt: Je mehr Menschen man im persönlichen Umfeld kennt, die geimpft sind, umso eher wird man sich auch selbst eine Injektion setzen lassen. Auch die Aussicht auf Erleichterungen, wie sie etwa der Grüne Pass bereithalten wird, steigert die Impfbereitschaft. 

Nicht jedes Vakzin gleich beliebt

Teilweise große Unterschiede gibt es bei der Zustimmung zu den Impfstoffherstellern. Während die Bevölkerung den mRNA-Impfstoffen von Biontech/ Pfizer und Moderna positiv gegenüber eingestellt sind, genießt der Vektorimpfstoff von AstraZeneca keinen hohen Stellenwert in Österreich. Die Akzeptanz des schwedisch-britischen Vakzins liegt gar noch unterhalb des russischen Impfstoffs Sputnik V. 

Was eine Impf-Pflicht anbelangt, ist nur eine Minderheit von rund 30 Prozent für eine solche. Der Großteil der Bevölkerung hat dazu entweder keine Meinung oder ist strikt gegen eine solche. 

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