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Experte warnt – so schlimm steht es um Neusiedler See

Heiße Sommertage, Verdunstung, fehlender Regen: Wenn es nach Prognosen des UBIMET-Meteorologen Zimmermann geht, trocknet der Neusiedler See bald aus.

Robert Cajic
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    Am Sonntag besuchte Leserreporterin Krisztina den Neusiedler See.
    Am Sonntag besuchte Leserreporterin Krisztina den Neusiedler See.
    Leserreporter

    Die anhaltende Hitze-Welle sorgt österreichweit für heiße Temperaturen und massive Waldbrandgefahr. Doch selbst wenn im Zuge von Wärmegewittern Regengüsse aufkommen, steht es um die Zukunft des Neusiedler Sees schlecht. In der Region herrscht eine dramatische Dürre-Periode. Diese saugt bald womöglich den letzten Tropfen Wasser aus dem Landschaftsbild – erst am Sonntag reiste eine Leserin nach Podersdorf im Burgenland und wünschte sich ihren geliebten See zurück.

    Lange Trockenperiode greift auf letzte Wasser-Reserven zu

    Laut UBIMET-Meteorologe Nikolas Zimmermann ist die Lage schwierig, denn: "Es handelt sich hier um eine langfristige Dürre mit einem Zeitraum von mehr als 4 Monaten." In einzelnen Monaten sei zwar durchschnittlich viel Regen gefallen – das reiche aber bei Weitem nicht aus, um die sonst so trockenen Monate auszugleichen. 

    "Heute"-Leserin machte ein Video in Mörbisch am See: 

    "Deshalb sinkt der Wasserstands-Pegel sowie der Grundwasserspiegel", erklärt Zimmermann im "Heute"-Talk. Der mangelnde Niederschlag wirkt sich also extrem auf den Steppensee aus. Dieser ist nämlich vom Regen abhängig, da natürliche Zuflüsse fehlen.

    Der traurige Rekord von 1965 ist Geschichte: Noch nie gab es weniger Wasser im Neusiedler See.
    Der traurige Rekord von 1965 ist Geschichte: Noch nie gab es weniger Wasser im Neusiedler See.
    Wasserportal Burgenland

    Wetter-Experte: "Neuer absoluter Negativrekord noch diesen Sommer"

    Im schlimmsten Fall trocknet der beliebte Badeort in naher Zukunft komplett aus. Das wird laut des Wetter-Experten wohl noch nicht in diesem Sommer passieren, doch eines ist klar: "Seit 10. März liegt der Wasserstand auf einem Rekordtief. An heißen und trockenen Tagen sinkt dieser durch Verdunstung weiter um bis zu einen Zentimeter täglich. Es ist davon auszugehen, dass wir in diesem Sommer noch einen neuen absoluten Negativrekord aufstellen."

    Der Steppensee trocknete in der Vergangenheit schon einmal komplett aus – von 1865 bis 1871 lag der Neusiedler See sechs Jahre still. Aufgrund der derzeitigen Klima-Umstände laufe man Gefahr, "dass der See in diesem Jahrhundert wieder austrocknet".

    Nasser Herbst und Winter als letzte Hoffnung

    Laut des UBIMET-Experten Zimmermann könne man "derzeit nur die Lage beobachten und auf einen überdurchschnittlichen nassen Herbst und Winter hoffen, um die Lage halbwegs zu stabilisieren." Durch den Klimawandel sei aber zu befürchten, dass trockene Sommer generell häufiger werden und weiterhin Wasser durch Verdunstung verloren gehen wird.

    Ob eine Wasserzufuhr das Problem regeln kann? Laut Zimmermann könnte dies das Ende des Neusiedler Sees in der bisher gewohnten Form bedeuten, denn: "Theoretisch könnte man am östlichen Ende Flüsse aufstauen und diese dann als Zufluss nutzen. Beides hätte aber auf längere Sicht eine komplette Veränderung durch Sedimente oder Verschilfung zur Folge". Die einzig nachhaltige Lösung für das Dürre-Problem am Neusiedler See bleibt also der Regen. Und der sollte so bald wie möglich vom Himmel fallen.

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