Experte warnt eindringlich: "Hundertausende Infektiöse"

Mit eindringlichen Worten warnt Thomas Czypionka, Sprecher für Gesundheit des Instituts für Höhere Studien Wien (IHS) vor den soeben erfolgten Corona-Lockerungen. Auf Twitter schreibt er, warum das Maßnahmen-Ende für ihn zu früh komme. "Aus der Gefahr einer Spitzenüberlastung in den Spitälern ist die Gefahr einer Dauerüberlastung geworden. Seit Monaten muss das System mit 2000 und mehr zusätzlichen Patienten umgehen", so der Experte.

"Hundertausende Infektiöse"

Außerdem sei das Ansteckungsrisiko selten höher als jetzt gerade gewesen. Bei täglichen 30.000 bis 40.000 Coronafällen und einem mangelnden Contact Tracing ortet Czypionka "hundertausende Infektiöse" in Österreich: "Gleichzeitig fallen die Masken, unser wichtigster Schutz, und das signalisierte Maßnahmenende erhöht Kontakte und Nachlässigkeit." Außerdem nehme die Omikron-Variante BA.1 zwar langsam ab, die neue Variante BA.2 steige allerdings gerade erst an.

Es sei zusammenfassend wahrscheinlich, "dass wir das Gesundheitswesen längere Zeit mit 2000+ Hospitalisierten und 200+ Intensivbelegungen belasten", so der Experte. Er warnt: "Für Vulnerable, die sich nicht auf ihren Impfschutz verlassen können, beginnt eine schwierige Zeit." Andererseits gehe für das Personal im Gesundheitswesen "und schon mehrfach verschobene Patientinnen und Patienten" die Belastung weiter, so Czypionka.

"Wäre bessere Option gewesen"

Der Experte sieht in der Maskenpflicht einen "vergleichsweise geringer Eingriff" und sagt: "Mit weiteren Lockerungen noch ein bisschen zu warten bis die Saisonalität uns hilft wäre die bessere Option gewesen."