Experte verrät, wann du Gas-Tarif wechseln solltest

Im Vorjahr lagen der Gaspreis in Österreich lange auf Rekordniveau. Während die Anbieter hohe Gewinne erwirtschafteten, stellten die Kosten für die Bevölkerung eine zunehmende Belastung dar. In diesem Jahr konnte sich der Gaspreis etwas stabilisieren. Viele bindende Verträge bei den Anbietern laufen in den kommenden Wochen aus. Gerade jetzt könnte sich ein Tarifwechsel lohnen.

Laut E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch sei die Preisgestaltung nach wie vor intransparent. Dennoch könnte sich jetzt ein Tarifwechsel lohnen. Er empfiehlt Kunden nun die aktuellen Angebote genau zu prüfen. "Eventuell kann bei einem Vertragswechsel Geld gespart werden", erklärt der Experte am Mittwoch im Ö1-Morgenjournal. Allgemein sei derzeit am Markt ein starkes Wechselverhalten festzustellen.

"Jetzt ist die richtige Zeit sich mit den Energieverträgen zu beschäftigen", so Urbantschitsch. Auch Verträge mit einem Jahr Bindung könnten sich laut dem E-Control-Experten als gute Deals darstellen. Gerade vor dem Winter sei der richtige Zeitpunkt für einen Tarifwechsel. 

Mehr Transparenz

Urbantschitsch fordert von den Energielieferanten mehr Transparenz aus. Demnach sollen die Versorger ihre Energiequellen bekannt geben müssen. "Ich habe kein Verständnis, dass der Gasverband sagt, dass diese Maßnahme überschießend sei", zeigt der E-Control-Experte kein Verständnis für die Energiekonzerne. 

Außerdem sollen die Energieunternehmen ihre Kommunikation mit den Kunden ausbauen. "Gerade in den Bereichen der Digitalisierung und der Beratungshotlines gibt es großen Nachholbedarf", so Urbantschitsch. Die Konzerne müssen demnach für ihre Kunden verständlicher werden. 

"Vom russischen Gas wegkommen"

Der Ankündigung, dass die Ukraine ab 2024 kein Gas mehr aus Russland durch ihr Land liefern will, sieht Urbantschitsch entspannt entgegen. Der E-Control-Vorstand sieht darin eine Chance, dass Österreich vom russischen Gas wegkommt. Dennoch gäbe es andere Pipelines, die Gas von Russland in die Alpenrepublik liefern könnten. 

Logisch sei hingegen, dass man nicht von heute auf morgen auf russisches Gas verzichten könne. "Man muss von dieser Abhängigkeit, die über Jahre hinweg aufgebaut wurde, wegkommen", so der Experte. Daran würde man jeden Tag arbeiten.