Österreich

Experte: Smartphones machen Jugendliche süchtig

Heute Redaktion
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Ob Freibad, Straßenbahn oder Klassenzimmer - die neuen Wunderhandys stehen bei den Jugendlichen hoch im Kurs. Doch Christoph Lagemann (Foto), Chef des Instituts für Suchtprävention in Linz, warnt: Ab einer gewissen Quantität wird der Konsum krankhaft. Er kann neuen Medien aber auch Positives abgewinnen.

Süchtig ist, wer nicht mehr damit aufhören kann, wer sich nur noch auf das Smartphone konzentrieren kann. Neue Entwicklungen steigern das Suchtpotenzial, das Junge aus der Realität fliehen lässt , erklärt Lagemann. Studien gehen davon aus, dass bis zu fünf Prozent aller jungen Landsleute nicht mehr von den Hightech-Geräten lassen können. Die Untersuchungen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Denn: Die Entwicklung neuer Medien ist derart rasant, dass wissenschaftliche Ergebnisse erst erscheinen, wenn der Trend schon wieder Geschichte ist, erklärt der Experte.

Dass iPhone & Co. jedoch zusehends zum Problem werden, zeigen stark steigende Anfragen von Eltern und Lehrern bei der Suchtprävention. Die Erwachsenen sind oft ratlos, wie sie mit den Problemen ihrer Kinder und Schüler umgehen sollen. Lagemann rät: Eltern sollen sich die technischen Spielzeuge erklären lassen. Sie müssen verstehen und nachvollziehen, was Smartphones können und für die Jugendlichen bedeuten. Social Media wie Facebook oder Twitter sieht Lagemann positiv: Durch Facebook vereinsamt man nicht. Es ist lediglich eine Ergänzung zum üblichen Sozialleben.