Österreich

Experte: Erst harter Lockdown, doch Pandemie-Ende naht

Epidemiologe Gartlehner rechnet damit, dass uns Omikron vor große Herausforderungen stellen wird. Doch es gibt auch Hoffnung.

Jochen Dobnik
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Die Omikron-Welle könnte sogar zum Überdenken der geplanten Impfpflicht führen, ist sich Epidermiologe Gartlehner sicher.
Die Omikron-Welle könnte sogar zum Überdenken der geplanten Impfpflicht führen, ist sich Epidermiologe Gartlehner sicher.
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Die neue Variante des Coronavirus ist in Österreich auf dem Vormarsch und bereitet Experten Sorgen. Alle Vorzeichen deuten darauf hin, dass wir im Jänner und Februar eine starke Omikron-Welle haben werden. Diese wird das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen stellen. "Damit meine ich die akute Gefahr von einer Überlastung der Intensivstationen", so Epidermiologe Gerald Gartlehner.

Denn selbst dann, wenn Omikron seltener schwere Verläufe verursachen sollte, so der Experte von der Donau Uni Krems zur "Presse", könne die zu erwartende hohe Zahl an Infektionen zu sehr vielen Spitalsaufenthalten führen.

Harter Lockdown sehr wahrscheinlich

Wie berichtet, werden aufgrund der ansteckenderen Variante des Coronavirus in ganz Österreich bereits Krisen-Pläne geschmiedet. Laut Puls24 könnten etwa 30 Prozent des Personals bei der angekündigten Omikron-Welle ausfallen. In Supermärkten und Schulen wird bereits hinter den Kulissen an Notfallplänen gearbeitet.

"Daher ist es wichtiger denn je, flexibel zu sein und andere Zugänge zu suchen als bisher. Dazu gehört etwa die Verkürzung der Quarantäne für positiv Getestete sowie ihre engen Kontaktpersonen und die Erlaubnis zu arbeiten, wenn jemand zwar infiziert ist, aber nur milde Symptome zeigt. Dreifach Geimpfte sollten ohnehin automatisch zu Kontaktpersonen der Kategorie zwei herabgestuft und damit von der Quarantäne befreit werden, obwohl sie die Kriterien für Kontaktpersonen der Kategorie eins erfüllen", so Gartlehner.

Angesprochen auf einen neuerlichen harten Lockdown, meint der Experte: "Die Chancen für einen neuerlichen Lockdown sind höher als die dagegen."

Naht danach Ende der Pandemie und Impfpflicht?

Omikron sei zwei- bis dreimal so infektiös wie Delta, daher müsse man davon ausgehen, dass Maßnahmen wie Quarantäne, Kontaktnachverfolgung und regelmäßiges Testen nicht mehr wirklich greifen. Darüber hinaus stelle die Südafrika-Mutation ein großes Risiko für Ungeimpfte, aber auch für viele Geimpfte und Genesene dar, "allerdings werden sie zumeist leicht erkranken und dabei eine starke sowie breit aufgestellte Immunität aufbauen".

Doch sofern man angesichts dieser neuerlichen Entwicklung von guter Nachricht sprechen kann: "Am Ende wird die kollektive Immunität innerhalb der Bevölkerung aber so hoch sein wie noch nie zuvor während der Pandemie. Also ja, auch wenn die Omikron-Welle noch zu einer großen Herausforderung wird, könnte sie der Schlüssel zum Ende der Pandemie sein", hofft Gartlehner.

Die Omikron-Welle könnte sogar zum Überdenken der geplanten Impfpflicht führen, weil wir danach einen sehr hohen Anteil an immunen Menschen haben werden.