Coronavirus

Experte sieht Lockerungen als "Spiel mit dem Feuer"

Ab 8. Februar wird der Lockdown in Österreich vorsichtig gelockert. Laut einem Experten ist dies ein epidemiologisches "Spiel mit dem Feuer".

Heute Redaktion
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Der Lockdown habe zuletzt nicht mehr den gewünschten Effekt gebracht.
Der Lockdown habe zuletzt nicht mehr den gewünschten Effekt gebracht.
apa/picturedesk

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen sinkt derzeit nicht. Der Wert pendelt immer noch vierstelligen Bereich zwischen 1.200 und 1.500. Dennoch werden ab 8. Februar Schulen, Handel, Museen und körpernahe Dienstleister geöffnet. Wissenschaftler Gerald Gartlehner bezeichnet die Öffnungsschritte als epidemiologisches "Spiel mit dem Feuer", bei dem sehr genau auf die weiteren Entwicklungen geachtet werden müsse.

"Gefahr, dass das Ganze wieder entgleitet, ist groß"

Insgesamt sei Österreich in der Pandemie laut seinen Ansichten vielfach immer noch im Blindflug unterwegs. Dass nun etwa die "Gurgelstudie" an den Schulen verschoben wurde, sei "absolut unverständlich".

"Die Zahlen sind weiterhin hoch", erklärt der Epidemiologe und Experte für Evidenzbasierte Medizin von der Donau-Universität Krems. Dass der R-Wert noch immer nur knapp unter eins liege, sei bedenklich. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Schnitt rund einen weiteren Fall verursacht. Steigt dieser Wert, geht die Situation in Richtung exponentieller Fallzahlentwicklung.

"Die Gefahr, dass uns das Ganze wieder entgleitet und es wieder zu einem raschen Wachstum kommt, ist natürlich relativ groß", betont Gartlehner. Handel und Schulen müssen also genau beobachtet werden.

"Chance, dass wir uns in die wärmere Jahreszeit retten"

Der Lockdown habe zuletzt nicht den gewünschten Effekt gebracht. Viele in der Bevölkerung würden die Maßnahmen nicht mehr mittragen.

Gartlehner plädiert für regelmäßige und möglichst breite Tests, einen starken Fokus auf das Impfen und eine effizientere Kontaktnachverfolgung. "Wenn das gut klappt, besteht vielleicht die Chance, dass wir uns in die wärmere Jahreszeit retten", so der Epidemiologe.

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