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Experte schockt: Weitere Preisanstiege "unumgänglich"
Milchverarbeiter-Präsident Helmut Petschar hat schlechte Nachrichten für die Milch-Konsumenten im Land. Der Preis dürfte demnach weiter steigen.
Beinahe die gesamte Bevölkerung in Österreich spürt die Teuerung. Die stark gestiegenen Preise haben aber nicht nur für die Konsumentinnen und Konsumenten, sondern auch für die Betriebe und die Händler dramatische Auswirkungen. Daher werden nun weitere Preisanpassungen gefordert.
Preis zuletzt gestiegen
Der Präsident der Milchverarbeiter, Helmut Petschar, ist sich sicher: Die Milch muss noch einmal teurer werden. Bergmilch-Bauern bekommen derzeit 52 Cent netto von jedem verkauftem Liter Milch. Das ist im Vergleich zum Jahr 2021, wo es noch 38 Cent waren, zwar ein rasanter Anstieg, aber laut Petschar immer noch zu wenig.
Mehr dazu >> Experte sagt, wie es mit der Teuerung weitegeht
"Ich gehe davon aus, dass sich der Milchpreis bei uns Richtung 55 bis 58 Cent netto entwickeln wird. Der Strukturwandel wird aber trotz höherer Preise weitergehen, weil den Bauern durch die Teuerungen im Energiebereich und die Preisexplosion bei Futtermittel nicht mehr übrig bleibt", so Petschar im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung".
Bereits vor zehn Tagen hatte davor Bäuerin und nö. Landtagsabgeordnete Waltraud Ungersböck gewarnt: "Der Milchpreis wird 2023 explodieren" - alles dazu hier.
"Preissteigerung unumgänglich"
Der Präsident der Milchverarbeiter ist der Meinung, dass nun immer mehr Bauern aufgrund der vielen notwendigen Investitionen in Tierwohlstandards finanziell angeschlagen sind. Die Preise sollen daher weiter steigen. "Die nächste Preissteigerungsrunde mit dem Handel muss es daher im Herbst geben, das ist unumgänglich", ist sich Petschar sicher.
Da zuletzt auch der Exportanteil von Milchprodukten rasant angestiegen ist, fordert Petschar einen Zuwachs von 25 bis 30 Prozent bei den Preisen. Die Milchbauern würden nämlich auch die Kostenexplosion bei den Energiepreisen spüren, die nun abgefedert werden muss.
Zusätzlich zum Preisanstieg wird jedoch auch ein Mangel befürchtet. "Milch wird jedenfalls knapper werden", sagt Petschar. Das unter anderem daran, dass viele Bauern, die zu wenig Futter haben, ihr Vieh verkaufen müssen und die Tiere teils im Schlachthof landen. "Wir müssen davon ausgehen, dass eine deutlich sinkende Milchproduktion die Lage also noch weiter verschärft", prognostiziert der Fachmann.