Coronavirus
Experte sagt, wann selbst Lockdown nicht mehr hilft
Biologe Ulrich Elling warnte am Dienstag in der ZIB2 in eindringlichen Worten vor Omikron. Er rechnet auch in Österreich mit Verschärfungen.
Zur Virusvariante Omikron gibt es mehr Fragen als Antworten. Es kommen massive Warnungen von Experten, etwa vom deutschen Robert-Koch-Institut (RKI), zugleich geht die Zahl der Neuinfektionen weiter zurück. Der Mikrobiologe Ulrich Elling hat davor gewarnt, dass positive Proben nicht ausreichend untersucht werden. Im Ö1-Morgenjournal sagte er am Dienstag im Hinblick auf die Mutante, dass Österreich "Vollgas voraus" fahre.
Am Abend war Elling dann auch Gast in der ORF-"ZIB2". Im Talk mit Moderatorin Margit Laufer zeichnete er ein düsteres Bild für die mittelbare Zukunft. Die Spitäler werden wieder stärker belastet, auch ein Szenario, in dem ein Lockdown nichts mehr ausrichten könne, droht.
Nur Booster schützt vor Omikron
Elling erklärte, dass die durch Omikron bedingte höhere Infektiosität Österreich vor eine große Herausforderung stellen werde, da viele Menschen gleichzeitig erkranken werden. Aktuell geht die Forschung davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit für eine schwere Erkrankung und einen Spitalsaufenthalt bei einer Omikron-Infektion in etwa gleich groß sei, wie bei der bislang dominanten Delta-Variante.
Was den Impfschutz betrifft, so macht Elling klare Ansagen. Wer geboostert ist, sei sehr gut vor Omikron geschützt, wer "nur" zwei Mal geimpft wurde, könne sich nur relativ sicher sein, keinen schweren Verlauf zu erwischen. Was den Schutz vor einer Ansteckung betrifft, sei dieser durch Omikron "größtenteils verloren gegangen" sein. Der Fokus müsse nun auf (ungeimpften) Erwachsenen liegen, denn "Kinder werden nicht unser Problem sein", so der Wissenschaftler.
Verschärfungen wohl auch in Österreich
In einigen europäischen Ländern wird bereits jetzt in Erwartung einer Omikron-Welle verschärft, etwa in Deutschland. Ähnliches erwartet sich Elling auch in Österreich. Allerdings sei das eine politische Entscheidung. Allerdings: Je stärker die die Zahlen in die Höhe gehen, umso schneller geht die Welle vorüber. Wäre das nicht eine Strategieänderung wollte Laufer wissen. Das wäre eine Änderung der Strategie, allerdings sei es fraglich, ob diese freiwillig sei oder ob sie durch Omikron aufgezwungen wäre.
Denn eines sei klar. Ab einer gewissen Infektionsgeschwindigkeit könnte selbst ein Lockdown nichts mehr entgegensetzen. Die Folgen wären verheerend. Elling geht davon aus, dass die heimischen Spitäler durch Omikron an die Belastungsgrenze, und eventuell darüber hinaus gelangen könnten. Keinen Unterschied werden dabei Einreisebeschränkungen machen. Omikron sei bereits im Land, Beschränkungen dieser Art hätten keine signifikante Wirkung, so Elling.