Coronavirus
Experte erklärt, wie wir Lockdown im März verhindern
Laut dem Simulationsexperten Nikolaus Popper ist ein neuerlicher Lockdown Ende Februar bei Weitem noch nicht fix. Wie wir ihn verhindern können.
Aufgrund der hohen Infektionszahlen und der Verbreitung der Mutationen warnen Experten bereits vor einer dritten Pandemiewelle. Ein weiterer Lockdown sei unumgänglich. "Daran glaube ich nicht", stellt Simulationsforscher Nikolaus Popper im "Ö1 Morgenjournal" fest und erklärt, wie neuerliche Schließungen Ende Februar bzw. Mitte März verhindert werden können.
Fehlende Daten machen Prognose schwer
"Derzeit zu sagen, es wird so sein, würde ja bedeuten, dass wir es nicht in der Hand haben, etwas zu ändern. Daran glaube ich nicht. Wenn wir testen gehen, wenn wir im positiven Falle schnell isolieren, dann sehen wir, dass die Kurve unten bleibt. Wir können sehr viele Dinge gemeinsam beeinflussen", ist sich Popper, der im Beraterstab der Bundesregierung sitzt, sicher.
Laut Schätzungen des Gesundheitsministeriums wurden seit Samstag mit den Schnelltests rund 200 positive, mit dem PCR-Test bestätigte Fälle pro Tag gefunden. Wie viele unter Quarantäne gestellt wurden, kann man jedoch nicht sagen. "Wir brauchen Daten und Zahlen, wie viele Tests sind validiert und wie schnell wird isoliert. Nur die Isolation der Person, der Haushalte und auch der Kontaktpersonen führt dazu, dass der Effekt auf die Eindämmung der Ausbreitung gut ist", so der Simulationsforscher.
Aufgrund fehlender Daten ließe sich derzeit nicht genau sagen, ob und wann der Schwellenwert einer 7-Tage-Inzidenz von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner erreicht sein wird - aktuell liegen wir bei 100,8 (Stand Freitag, 7 Uhr). Ab diesem Wert hatte Gesundheitsminister Rudolf Anschober neuerliche Verschärfung der Corona-Maßnahmen angekündigt. "Das sollte man dann früher schon wieder schauen", rät Popper in diesem Punkt zu mehr Vorsicht.