Coronavirus

Supermarkt, Öffis – kommt Maskenpflicht auch zu Hause?

Molekularbiologe Andreas Bergthaler glaubt, dass ein neuerlicher Lockdown verhindert werden kann. Dafür schlägt er aber auch drastische Maßnahmen vor. 

Michael Rauhofer-Redl
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Beim Einkaufen muss eine FFP2-Maske getragen werden. (Archivfoto)
Beim Einkaufen muss eine FFP2-Maske getragen werden. (Archivfoto)
Johanna Schlosser / picturedesk.com

Als Spielverderber der bleibt, bezeichnet Top-Wissenschaftler Andreas Bergthaler das Corona-Virus und allen voran die auf dem Vormarsch befindliche Omikron-Variante in einem Radio-Interview. Angesichts der Daten, die aus Ländern bekannt sind, in denen die Mutante schon deutlich ausgebreiteter ist, lässt sich auch für die Entwicklung in Österreich kein positives Bild zeichnen. 

Denn in London etwa könne die Omikron-Mutation noch vor Weihnachten die dominante Form des Coronavirus bilden. Schon jetzt sei jeder dritter Fall in der englischen Hauptstadt ein Omikron-Fall. Was Österreich betrifft, so rechnet Bergthaler noch vor Jahresende mit einer ähnlichen Entwicklung. Ende Dezember, spätestens Anfang Jänner werde es auch in Österreich zu massiven Omikron-Neuinfektionen kommen. "Wir sollten im Auge behalten, dass die Omikron-Welle auf uns wartet", erklärt der Wissenschaftler.

Lockdown nicht unausweichlich

Allerdings: Gänzlich schwarzmalen will Bergthaler nicht, einen fünften Lockdown sieht er nicht als unausweichlich an. Denn präventive Konzepte sollten ja dazu führen, dass es keinen Lockdown braucht. "Wenn wir einen Lockdown haben, haben wir entweder einiges verabsäumt oder die Situation hat sich so verschlechtert, dass es alternativlos ist." Um dieses Schreckensszenario abzuwenden, sei jetzt die Auffrischungsimpfung ein wichtiges Instrument, denn der "Booster" würde zu 70 Prozent gegen Omikron wirken, das sei zwar ein geringerer Schutz, als gegen die Delta-Variante, aber "besser als nichts". 

Ein anderer Punkt sei die Frage, wie man das System krisenresistenter machen könnte. Bergthaler plädiert für einen Ausbau der Test- und Contact-Tracing-Infrastruktur. Doch auch auf individueller Ebene könne einiges getan werden, "speziell im Jänner und Februar". Dazu zähle etwa Home Office. 

FFP2-Maske am Arbeitsplatz 

Eher beiläufig sprach Bergthaler im Ö1-Morgenjournal aber auch über eine mögliche Maskenpflicht für Zuhause. Auf Nachfrage von "Heute" konkretisierte er seine Aussagen - und sagte, dass die Maskenpflicht am Arbeitsplatz nach wie vor sinnvoll sei.

Bereits vergangene Woche forderte auch die Stadt Wien Eltern in einem Brief dazu auf, im Quarantänefall in den eigenen vier Wänden FFP2-Maske oder einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Am Montag ließ Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zudem mit einem Beitrag auf Social Media aufhorchen. In einem kurzen Videoclip sprach der Stadtchef schon über einen möglichen fünften Lockdown, über den es nachzudenken gelte. 

Über Umwege erhielt die Stadt Wien auch Lob von Bergthaler, der sagte, dass es wichtig sei, "nicht kopflos zu öffnen". Ein wesentlicher Schritt sei aber die individuelle Überlegung, ob es nicht sinnvoll sei, manche Kontaktbeschränkungen einzuhalten, so Bergthaler. 

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS