Coronavirus

Experte: Deshalb sind Corona-Maßnahmen weiter notwendig

Umweltmediziner Hans-Peter Hutter erklärte, dass wir in der Corona-Pandemie gewisse staatliche Eingriffe weiterhin brauchen.

Stefanie Riegler
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Hans-Peter Hutter
Hans-Peter Hutter
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

"Für jeden, der geimpft ist, ist die Pandemie vorbei", betonte Kanzler Sebastian Kurz. Der ÖVP-Chef plädiert dafür, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Der Staat werde sich nun auf seine Kernaufgaben konzentrieren.

"Seit 19. Mai alles zu schnell gegangen"

Staatliche Eingriffe in der Pandemie sollen also der Vergangenheit angehören. Diesem Vorschlag kann Umweltmediziner Hans-Peter Hutter nicht ganz zustimmen.

"Ich denke, es ist an der Zeit, dass man Lockerungen durchführt und das wurde auch getan. Auf der anderen Seite ist seit 19. Mai alles viel zu schnell gegangen. Es braucht nach wie vor auch seitens der Regierung gewisse Rahmenbedingungen, die vorgegeben werden", erklärte der Experte im "Ö1-Mittagsjournal".

Nicht nur die Sinnhaftigkeit der Regeln, sondern auch eine dahingehende Verordnung sei wichtig. Hutter sprach dabei u.a. die 3G-Regel an. Doch auch andere sensible Orte wie Schulen, Spitäler und bestimmte Innenraumsituationen benötigen mehr Achtsamkeit.

Kritik an "bumvollen Stadien"

Hier gehe es um Kapazitätsgrenzen, "Bumvolle Stadien sind nicht wirklich ein richtiges Bild in dieser Pandemie", so der Mediziner.

Er sprach sich definitiv dafür aus, an den Masken festzuhalten: "Letztes Jahr wurde die Regelung aufgehoben und nach fünf Wochen wieder eingeführt. Wir haben zwar ein anderes Jahr, aber es sind dennoch viele nicht geimpft."

Hutter möchte lieber weiterhin wenige kleinere, einfache Maßnahmen, als größere Einschränkungen im Herbst. "Zum einen gibt es viele Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen und eine weitere große Gruppe, wie etwa Kinder unter zwölf, die gar nicht geimpft werden können. Auch um die geht es. Es ist jetzt nicht mehr eine Frage des Gesundheitssystems, es geht darum, die Pandemie hinter uns bringen, so dass sie unseren Alltag nicht mehr bestimmt und wir einen Lockdown fürchten müssen."

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com