Coronavirus

Experte appelliert: Hier soll die Maske länger bleiben 

Ab kommender Woche fallen weitere Corona-Maßnahmen. Bei Flügen fällt dann die Maske, der Wiener Public-Health-Experte Heinz-Peter Hutter ist kritisch. 

Tobias Kurakin
Teilen
Die Maskenpflicht im Flugzeug ist ab Montag in Europa Geschichte. 
Die Maskenpflicht im Flugzeug ist ab Montag in Europa Geschichte. 
Getty Images

Mit Montag kommt es in Europa zu weiteren Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Dann fällt laut Empfehlung der EU-Behörden die Maskenpflicht in Flugzeugen. Der Wiener Experte Hans-Peter Hutter sieht diesen Schritt aber kritisch und appelliert, die Maske weiterhin zu tragen. 

Ansteckung durch Tröpfchen

"Die Maske kann das Ansteckungsrisiko sehr reduzieren. FFP2-Masken bieten einen sehr hohen Selbst- und Fremdschutz und es ist eigentlich logisch, auch im Flugzeug die Maske zu tragen", sagt Hutter im Gespräch mit dem "Kurier". Das größte Risiko einer Übertragung des Virus würde am Board eines Flugzeugs über Tröpfchen entstehen, nicht wie im öffentlichen Raum über Aerosole.

Studien zeigen, dass wenn eine Corona-positive Person in einem Flugzeug niest, sich gleich mehrere Passagiere, und nicht nur wie vielfach behauptet der direkte Sitznachbar, anstecken könnte. Aerosole würden hingegen eine weniger große Rolle bei der Übertragung spielen. "Grund dafür ist der hohe Luftwechsel – durch die Luftfilteranlagen in den Maschinen wird die Luft in der Kabine alle drei Minuten ausgetauscht“, so Hutter. 

Flugzeuge seien zudem in der Regel mit speziellen Hepa-Filtern ausgestattet, die dafür sorgen, dass schon die kleinsten Partikel in der Luft herausgefiltert werden können. Diese sind demnach so effizient, dass sie 99,9 Prozent der Verunreinigungen wie Staub, Bakterien und Viren aus der Kabinenluft reinigen können. 

Dennoch sei die Maskenpflicht auf Flughäfen allgemein und insbesondere in Flugzeugen besonders wichtig. Demnach würden viele Personen aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt zusammenkommen, niedrige Infektionszahlen hierzulande sind also keine Garantie für Sicherheit. Wer sich länger an einem Flughafen aufhält, würde das eigene Risiko einer Infektion im Vergleich zu einem kurzen Aufenthalt um das Fünffache erhöhen. 

WHO definiert Verdachtsfälle 

Zudem beweist eine Fallstudie eines zehnstündigen Fluges von Dubai nach Australien aus dem Jahr 2020, dass das Sitzen vor oder hinter einer Corona-positiven Person das Infektionsrisiko versiebenfacht, auch wenn Maske getragen wird. Die WHO stuft demnach nur die umliegenden zwei Sitzreihen als Coronaverdachtsfälle ein. 

Obwohl alle Passagiere am Board des genannten Fluges eine Maske getragen haben, hätten sich dennoch 15 Personen infiziert. Hutter meint dazu: "Die Frage ist immer, wie die Maske getragen wird. Sie schützt nur dann, wenn sie gut sitzt und nicht runtergegeben wird. Bei einem Zehnstundenflug wird aber sicherlich gegessen und getrunken, die Personen bewegen sich am Gang, die Maske verrutscht vielleicht."

Hutter empfiehlt daher, dass man nicht gleichzeitig mit seinen Sitznachbarn die Maske abnehmen soll. Besonders gefährdet seien laut dem Public-Health-Experten der Med Uni Wien, Passagiere, die am Gang sitzen. Sie hätten mehr Kontakte mit anderen als jene, die näher beim Fenster sitzen. 

1/53
Gehe zur Galerie
    <strong>04.11.2014: Luxus durch 399-€-Parkstrafen – nun spricht Mastermind</strong>:&nbsp;Jener Wiener Jurist, der die Strafenfirma "Zupf di" erfand, soll von den Einnahmen aus Besitzstörungsklagen im Luxus leben – <a data-li-document-ref="120068653" href="https://www.heute.at/s/luxus-durch-399-parkstrafen-nun-spricht-mastermind-120068653">jetzt packt er aus</a>.
    04.11.2014: Luxus durch 399-€-Parkstrafen – nun spricht Mastermind: Jener Wiener Jurist, der die Strafenfirma "Zupf di" erfand, soll von den Einnahmen aus Besitzstörungsklagen im Luxus leben – jetzt packt er aus.
    privat