Coronavirus
Excel-Panne versteckt 16.000 Corona-Fälle
Eine skandalöse Datenpanne sorgte für 16.000 unentdeckte Corona-Fälle. Schuld war eine Excel-Tabelle, die ihr Maximum erreicht hat.
Die Bürger Großbritanniens staunten nicht schlecht, als die offiziellen Zahlen an Neuinfektionen am Sonntag plötzlich 22.961 zeigte. War dieser Wert doch selbst am Höhepunkt der Pandemie im Frühling nie über 6.199 gestiegen. Nun schieben sich die Gesundheitsbehörde und Testlabore gegenseitig die Schuld für eine peinliche Datenpanne in die Schuhe, die dafür verantwortlich sein soll.
Denn alle positiven Fälle wurden bisher in einer einzigen Tabelle in Microsoft Excel festgehalten. Als die maximale Anzahl an Spalten erreicht wurde, konnte das Dokument nicht mehr aktualisiert werden. "Spalten" ist dabei kein Fehler, die britischen Gesundheitsbehörden tragen positive Fälle tatsächlich spaltenweise und nicht reihenweise ein.
So wurde nun das Maximum an 16.384 erreicht, was über eine Woche unentdeckt blieb. Die Zeilen in einem Excel-Datenblatt hätten hingegen für über eine Millionen Fälle Platz gehabt.
"We can't change history"
Dadurch wurden über 16.000 positiv getestete Personen nicht über ihr Ergebnis informiert und steckten vermutlich unzählige weitere Personen an. Diese Fälle wurden am 4. Oktober schließlich nachgetragen, was zum überraschenden Wert von 22.961 Neuinfektionen führte, obwohl die Zahlen in den Tagen davor bei drei bis sechs tausend pendelten.
Laut "DailyMail" wurden so von 25. September bis 2. Oktober 15.841 Fälle eben nicht auf die Plattform der Regierung hochgeladen. Auch konnte das Contact Tracing nicht planmäßig stattfinden, wodurch auch Personen, die direkten Kontakt zu positiv getesteten hatten, unbehelligt und ungetestet ihrem Alltag nachgehen konnten.
Die Datenbank wurde nun in mehrere Excel-Tabellen unterteilt, damit sich der Fehler nicht wiederholen kann. Boris Johnson spielte die Situation naturgemäß herunter, seine Arbeitsministerin, Thérèse Coffey, sagt dazu nur: "Wir können die Vergangenheit nicht mehr ändern, sondern nur die Zukunft."