Österreich

Ex-Stadtchef nach Juden-Sager doch noch geehrt

Heute Redaktion
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Simlinger und das Gföhler Rathaus.
Simlinger und das Gföhler Rathaus.
Bild: Wikipedia/Linie29 [CC BY-SA 3.0], Archiv/Stadtgemeinde Gföhl.

Eine verbale Entgleisung führte 2013 zum Rücktritt des damaligen Gföhler Bürgermeisters Karl Simlinger, am Wochenende soll er nun den Ehrenring der Stadt erhalten.

Es war 2013 ein großer Polit-Skandal in Niederösterreich: In einer Sitzung des Stadtrats in Gföhl (Bez. Krems-Land) sagte der damalige VP-Bürgermeister Karl Simlinger in der Hitze des Gefechts: "Mir gehen die Scheiß-Asylanten sowieso am Oasch, aber schuld sind die Pressefritzen, die gehören aufgehängt, de san wia de Juden!" Ein Verfahren wegen Verhetzung wurde eingestellt, weil zu wenige Menschen die Aussage hörten, Simlinger musste aber seinen Rücktritt bekanntgeben – "Heute" berichtete jeweils.

Für Aufregung sorgte dann 2015 das Vorhaben, dem Ex-Stadtchef dennoch die Hohe Auszeichnung des Ehrenrings der Stadtgemeinde zu verleihen – der mehrheitlich schwarze Gemeinderat beschloss die Ehrung auch tatsächlich, die Roten protestierten schon damals heftig.

Fast vier Jahre vergingen, am Samstag ist es jetzt, wie die "NÖN" berichten, so weit. Simlinger soll bei einer großen Feier seinen Ehrenring bekommen. Heftige Kritik gibt es dabei vom Chef der Gföhler SPÖ. "10.000 Euro für eine Privatparty auf Kosten der Steuerzahler", wettert Günter Steindl, der die Verleihung des Rings nicht nachvollziehen kann und verspricht, dass kein roter Gemeinderat an der Veranstaltung teilnehmen werde. (min)