Ex-Skistar Neureuther schießt gegen den IOC-Boss

Neureuther war schon im Vorfeld ein scharfer Kritiker der Olympischen Winterspiele in Peking. Nun fand der einstige Slalom-Weltklasse-Läufer zur Rolle seines deutschen Landsmannes klare Worte. 

"Thomas Bach hat sich dem chinesischen System gebeugt, er war ein Teil davon. Diese Spiele waren ein politischer Spielball", meinte der Bayer im Interview mit der "tz". 

Immer wieder wurde die Lage der Menschenrechte im Reich der Mitte angeprangert. Berichte über die Verfolgung der Minderheit der Uiguren wurden zuletzt von einer Sprecherin der Organisatoren als "Lüge" bezeichnet. Und das, obwohl Olympia unpolitisch sein sollte, den Athleten sogar politische Äußerungen verboten wurden. 

"Geht nicht um Athleten"

Neureuther prangerte darüber hinaus an, dass es Bach nicht um die Athleten gehe. Als Beispiel brachte der 37-Jährige die beiden deutschen Rodler Tobias Wendl und Tobias Arlt, die den IOC-Präsidenten ebenfalls kritisiert hatten. Dieser posierte nach dem Olympia-Sieg des deutschen Rodel-Doppelsitzers für ein Siegerfoto, verschwand aber noch vor der Medaillenvergabe. "In diesem Augenblick ging es nur um die mediale Aufmerksamkeit und nicht um die Athleten und Medaillen-Gewinner. Für mich war die Aktion ein Sinnbild, wo sich das IOC hinbewegt hat. Es geht nicht um die Sportler, nur um den Effekt", schloss Neureuther.