Faustdicke Überraschung kurz vor der Bestellung des neuen Ski-Bosses in Österreich. Renate Götschl will ÖSV-Präsidentin werden. Die 45-jährige Steirerin steigt damit in das Rennen um die Nachfolge von Peter Schröcksnadel ein. Der "Ski-Professor" tritt im Juni nach 31 Jahren an der ÖSV-Spitze ab. "Ich habe mich entschlossen, für die Funktion der ÖSV-Präsidentin zu kandidieren. Ich habe mir das sehr lang und reiflich überlegt und traue mir zu, den ÖSV in eine gute Zukunft zu führen. Wir haben das innerhalb der Familie besprochen und haben abgestimmt, ob ich es machen soll. Das Ergebnis war einstimmig: Ja", gab Götschl am Sonntag ihre Kandidatur bekannt.
Damit duellieren sich zwei Ex-ÖSV-Stars um die Nachfolge Schröcksnadels. Ein Mann und eine Frau. Michael Walchhofer, Abfahrts-Weltmeister von 2003 und Sieger von 19 Weltcuprennen. Und nun Renate Götschl: Sie kürte sich drei Mal zur Weltmeisterin und gewann nicht weniger als 45 Weltcuprennen.
Götschl könnte die erste Frau an der ÖSV-Spitze werden. "Aber ab und zu muss mit Traditionen gebrochen werden, es braucht Neues. Und man kann zeigen, dass man es auch als Frau schaffen kann. Warum auch nicht?", sagt sie zu dieser historischen Chance.
Die aktuelle Vizepräsidentin der Steiermark wird nun vom steirischen Landesverband aufgestellt. Im Moment steht mit Michael Walchhofer nur ein Kanididat fest, nachdem der Kitzbüheler Michael Huber seine Kandidatur zurückgezogen hat.
Der neue ÖSV-Präsident oder die neue ÖSV-Präsidentin wird Ende Juni gewählt.