Ukraine

Ex-Putin-Berater sagt, was Krieg wirklich beendet

Das Ende des Ukraine-Kriegs scheint noch in weiter Ferne zu sein. Die Worte von Andriej Illarionow, einem Ex-Putin-Berater, machen jedoch Hoffnung.

Nicolas Kubrak
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Der ehemalige hochrangige Putin-Berater Andriej Illarionow gemeinsam mit dem russischen Präsidenten im Jahr 2004.
Der ehemalige hochrangige Putin-Berater Andriej Illarionow gemeinsam mit dem russischen Präsidenten im Jahr 2004.
Sergei Ilnitsky / EPA / picturedesk.com

Illarionow war ein hochrangiger Berater des russischen Präsidenten und sein Vertreter bei den G8-Treffen zwischen 2000 und 2005, als er aus Protest gegen die Erstürmung der von tschetschenischen Rebellen besetzten Schule in Beslan durch russische Truppen im Jahr 2005 zurücktrat. Bei dem Sturm kamen 333 Zivilisten ums Leben. In einem Interview mit der BBC erklärte Illarionow, wie der Ukraine-Krieg in den kommenden Wochen enden kann. 

Alle aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg findest du im LIVE-Ticker >>>

Echtes Öl- und Gasembargo notwendig

Wenn westliche Staaten "versuchen würden, ein echtes Embargo für Öl- und Gasexporte aus Russland einzuführen (...) würde ich wetten, dass die russische Militäroperation in der Ukraine wahrscheinlich innerhalb von ein oder zwei Monaten gestoppt würden", sagte Illarionow. Seiner Meinung nach sei dies eines der wirksamsten Instrumente, die den westlichen Ländern noch zur Verfügung stehen.

"Ein echtes Embargo für Öl- und Gasexporte aus Russland würde die Militäroperation in der Ukraine innerhalb von ein oder zwei Monaten beenden."

EU zahlt Putin täglich eine Milliarde

Angesichts der Gräueltaten, die russische Truppen in der Umgebung von Kiew begangen haben, werden die Rufe nach Sanktionen gegen russisches Öl und Gas immer lauter. Kiew hat den Westen wiederholt beschuldigt, den russischen Krieg zu finanzieren, indem es weiterhin Energie aus Russland kauft. Der EU-Spitzendiplomat Josep Borrell sagte, die EU zahle Putin jeden Tag eine Milliarde Euro für Energie.

Deutschland und Ungarn wollen kein Embargo

Anfang dieser Woche forderte eine überwältigende Mehrheit der europäischen Parlamente ein "sofortiges vollständiges Embargo" gegen russisches Öl, Gas und Kohle. Doch während die EU am Freitag einen Import-Stopp für russische Kohle verhängt hat und mehrere europäische Regierungen, darunter Frankreich, Italien, Polen und die baltischen Staaten, weitere Sanktionen befürworten, hat Deutschland ein sofortiges Embargo für russische Gasimporte wiederholt ausgeschlossen, ebenso wie Ungarn, das negative wirtschaftliche Folgen für seine Bürger befürchtet. Selbst ein Stopp der Ölimporte aus Russland ist vor Ende des Jahres unwahrscheinlich.

Im BBC-Interview sagte Illarionow auch, dass ein Regierungswechsel im Kreml "früher oder später" unvermeidlich sei, da mit dem derzeitigen Regime "absolut keine positive Zukunft für Russland" möglich sei.

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