Österreich
Ex-Pfleger betäubt Frau, stiehlt Schmuck um 15.400 Euro
Ein Pfleger brach in das Haus seines verstorbenen Klienten ein, betäubte dessen Frau und stahl Schmuck, Geld und ein Handy. Nun stand er vor Gericht.
Schwere Vorwürfe gegen einen 24-Stunden-Pfleger in der Steiermark: Der Rumäne (33) soll – nachdem sein Klient verstorben war – in dessen Haus eingebrochen sein. Dabei überraschte er dessen Ehefrau und attackierte sie. Anschließend soll er Wertgegenstände entwendet haben. Nun musst er sich vor dem Grazer Straflandesgericht verantworten, berichtet die "Kleine Zeitung".
Der Angeklagte betreute im Jahr 2018 einen Pensionisten, der mit seiner Frau in der Nähe von Graz wohnte. Obwohl ihm die Frau seines Klienten ausdrücklich verboten hatte, ihr Zimmer zu betreten, ging der 33-Jährige hinein, um – wie er vor Gericht erklärte – "Spinnweben zu entfernen und so". Dabei entdeckte er in einem Geheimversteck Schmuck und Bargeld.
Pfleger drückte Frau aufs Bett, betäubte sie
Nachdem sein Klient verstorben war, rief der Rumäne immer wieder die Witwe an. Als diese ihm erzählte, dass sie im Spital sei, sah der Ex-Pfleger seine Chance. Gemeinsam mit einem Komplizen brach er über den Balkon in das Schlafzimmer der Pensionistin ein – und traf dort unerwartet auf diese.
Denn die Frau war bereits aus dem Spital entlassen worden und schlief im Bett. Durch den Lärm wurde die Steirerin wach, der Ex-Pfleger soll sie daraufhin brutal aufs Bett gedrückt und ihr eine Betäubungsmittel verabreicht haben. Danach soll er Schmuck im Wert von 15.400 Euro, Bargeld und ein Handy entwendet haben.
Angeklagter soll auch 2021 Diebstahl geplant haben
Doch das ist nicht die einzige Tat, die dem Rumänen vorgeworfen wird: Der Angeklagte soll 2021 – gemeinsam mit seiner Frau (30) – auch an einem Diebstahl in Oberösterreich beteiligt gewesen sein. Damals betreute die Cousine seiner Frau eine Seniorin (93). Die Cousine wurde angeblich von der 30-Jährigen angewiesen, nachzuschauen, ob es im Haus der 93-Jährigen Wertgegenstände gebe.
Als die Cousine im Keller einen Koffer mit Goldbarren und Münzen im Wert von 934.000 Euro entdeckte, wurde sie angewiesen, diese in eine Tasche zu packen und vor das Haus zu einem Müllcontainer zu stellen. Der Angeklagte wollte die Tasche dann mitnehmen. Sein Pech: Nachbarn entdeckten die Tasche und verhinderten den Diebstahl. Die Pflegerin wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, der 33-Jährige zu vier.
„"Es handelt sich um äußerst widerwärtige, verabscheuenswürdige, perfide Straftaten, die an pflegebedürftigen Menschen begangen wurden" - Staatsanwalt Hansjörg Bacher“
"Es handelt sich um äußerst widerwärtige, verabscheuenswürdige, perfide Straftaten, die an pflegebedürftigen Menschen begangen wurden", erklärte Staatsanwalt Hansjörg Bacher laut der "Kleinen Zeitung" bei der Verhandlung in Graz. Die Frau seines Ex-Pfleglings leidet zudem an "massiven psychischen Folgen". Laut Bacher verbarrikadiert sie sich seit der Tat jeden Abend in ihrem Zimmer.
In Bezug auf den Diebstahl bei der Witwe zeigte sich der Rumäne geständig. Er habe ihr aber nichts getan, dafür sei allein sein Komplize verantwortlich. Auch im zweiten Fall gestand der 33-Jährige eine Beteiligung, meinte aber, er habe die Tasche nie mitnehmen wollen, es tue ihm alles sehr leid. Seine Frau bekannte sich nicht schuldig, sie sei auch nicht die Haupttäterin des Diebstahls gewesen.