Landwirt ist nun blind

Ex-Lover vergiftet! Konditorin kreuzbrav vor Gericht

Eine Zuckerbäckerin soll versucht haben, ihren Ex zu vergiften – er erblindete. Dann wollte sie ihm einen Mord anhängen. Jetzt steht sie vor Gericht.

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    Am Landesgericht Korneuburg startet der große Prozess, der über mehrere Tage angesetzt wurde.
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    Sabine Hertel

    In ihrem Heimatort verzauberte sie Café-Gäste mit ihren Kuchen-Kreationen, begeisterte sogar den Bürgermeister mit ihren herrlichen Mehlspeisen. Lange galt die zierliche Weinviertlerin als "Unschuld vom Lande". Doch hinter der süßen Fassade lauerte angeblich ein finsterer Abgrund. Denn die 32-Jährige gilt laut Gutachter als "hochgefährlich", steht ab Dienstag (5.11.) nun wegen zweifachen Mordversuchs vor Gericht. Dafür droht ihr jetzt lebenslang – und die Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum.

    Kreuzbrav im Gerichtssaal

    Vor Gericht gab sich die von Star-Anwalt Sascha Flatz verteidigte Konditorin kreuzbrav, versuchte so die Geschworenen einzukochen. Im schwarzen Hosenanzug, mit frommen Kreuz-Ohrringen und schwarzen Filz-Sneakern betrat sie schüchtern den Raum – als ob sie zur Maturaprüfung kommen würde. Dazu trug sie noch eine schwarze Sonnenbrille im Haar, ein eher ungewöhnliches Styling für eine Gerichtsverhandlung. Das passt zu dem Fall, der alles andere als gewöhnlich ist.

    Im Jahr 2022 wurde einem Landwirt (42) die Liasion zu der ortsbekannten "Mehlspeisen-Königin" zum Verhängnis. Eiskalt soll die Konditorin zweimal versucht haben, ihren Lover unter die Erde zu bringen. Zuerst kredenzte sie ihm laut Anklage auf einer Party eine Todes-Bowle, mixte ihm angeblich Methanol und Magic Mushrooms in das Getränk. Der 42-Jährige überlebte mit knapper Not, erblindete aber nahezu vollständig. Seit dem Vorfall beträgt das Sehvermögen des Landwirts nur noch zwei Prozent.

    Damit nicht genug – um doch noch an das Erbe des Einheimischen zu kommen, habe die 32-Jährige ihm ein paar Monate später wieder eine vergiftete Überraschung serviert. Sie soll süße Muffins mit Schlafmittel versetzt haben. Als ihr Lover einschlief, schnitt sie ihm angeblich die Pulsadern auf und täuschte somit einen Suizidversuch vor.

    Blinder Bauer saß unschuldig in Haft

    Zuletzt gab sie an, von dem 42-Jährigen mit einem Messer attackiert worden zu sein. Ihrer kleinen Tochter befahl sie angeblich, den Landwirt zu beschuldigen. Doch die Verletzungen hatte sie sich laut Ermittlern selbst zugefügt – um glaubhafter zu wirken – sogar vorher angezapftes Blut verstreut. Der schwer gezeichnete Landwirt saß dafür unschuldig wochenlang in U-Haft – sein Anwalt Arthur Machac boxte ihn raus.

    Mit Spannung wird seine Aussage am Mittwoch (6.11.) erwartet. Der 41-Jährige will nur mit Security in den Gerichtssaal kommen – zu groß ist noch immer die Angst vor seiner ehemaligen Partnerin. Ein Urteil soll erst nächste Woche folgen. Die Unschuldsvermutung gilt.

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      ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com

      Auf den Punkt gebracht

      • Eine Zuckerbäckerin steht vor Gericht, weil sie ihren Ex-Partner vergiftet haben soll, was zu seiner fast vollständigen Erblindung führte
      • Die 32-Jährige, die in ihrem Heimatort als "Mehlspeisen-Königin" bekannt war, wird des zweifachen Mordversuchs beschuldigt und könnte lebenslang in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen werden
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