Österreich

Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner ist tot

Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner ist tot. Der Steirer wurde 2008 wegen seiner Rolle in der Bawag-Affäre zu einer Haftstrafe verurteilt. 

Nikolaus Pichler
Teilen
Der ehemalige Bankdirektor wurde durch seine Rolle in der Bawag-Affäre bekannt. 
Der ehemalige Bankdirektor wurde durch seine Rolle in der Bawag-Affäre bekannt. 
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Elsner starb im Alter von 86 Jahren. Er hinterlässt eine Frau und eine Tochter. 

Elsner wurde am 12. Mai 1935 als Sohn einer "Kastner und Öhler"-Angestellten geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Graz auf. Dort machte er auch seine Ausbildung an der HAK. Nach dem Schulabschluss startete er seine Berufskarriere in dem Unternehmen, das er später als Generaldirektor leiten sollte: Der BAWAG. Bereits nach elf Jahren wurde der junge Elsner befördert. 1978 holten ihn die damaligen Chefs der Bank in die Zentrale nach Wien. Dort wurde er Vorstand. Im Jahr 1991 wurde er Mitglied der SPÖ.

1/10
Gehe zur Galerie
    1995: Wolfgang Flöttl, der langjährige Generaldirektor der Bank für Arbeit und Wirtschaft (BAWAG/Wien) wird nach seinem Ausscheiden aus dem Institut nun doch nicht in den Aufsichtsrat übersiedeln. Als aussichtsreichster Kandidat für die Flöttl-Nachfolge wurde Vorstandsdirektor Helmut Elsner gehandelt.
    1995: Wolfgang Flöttl, der langjährige Generaldirektor der Bank für Arbeit und Wirtschaft (BAWAG/Wien) wird nach seinem Ausscheiden aus dem Institut nun doch nicht in den Aufsichtsrat übersiedeln. Als aussichtsreichster Kandidat für die Flöttl-Nachfolge wurde Vorstandsdirektor Helmut Elsner gehandelt.
    Hans Klaus Techt / APA-Archiv / picturedesk.com

    1995 machte Elsner den nächsten Karrieresprung. Er wurde Vorstandsvorsitzender der Bawag. 2003 ging Elsner in Pension. Drei Jahre später trat Elsner wieder aus der SPÖ aus. 

    Ex-Bankdirektor fasste 2008 Haftstrafe aus. 

    Fünf Jahre später holten den Steirer jedoch die Enthüllungen rund um die BAWAG-Affäre ein. 

    Der ehemalige Bankdirektor wurde 2008 im Zuge des BAWAG-Prozesses wegen vertuschter Zins- und Währungsspekulation zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Als Grund für die Verurteilung führte das Gericht damals unter anderem die Schenkung von 500.000 Euro in Bar an den damaligen Chef der Kaufhauskette Konsum an. 

    Der Gesamtschaden wurde damals von der Anklage mit 1,5 Milliarden Euro beziffert und führte letztlich auch zum Verkauf der Bank. Die Affäre ging als einer der größten Finanzskandale in die österreichische Nachkriegsgeschichte ein. 

    Zweite Haftstrafe blieb Elsner erspart

    Nach viereinhalb Jahren wurde er aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft entlassen. Elsner bezeichnete sich noch Jahre nach seinem Urteil selbst als "Bauernopfer". Ab 2015 strebte er darum ein Wiederaufnahmeverfahren an. Aufgrund diverser Gutachten von Ärzten blieb ihm ein zweiter Aufenthalt im Gefängnis erspart. 

    Seinen Lebensabend verbrachte Elsner mit seiner Frau Ruth im bayrischen Bad Reichenhall, nahe der österreichischen Grenze. Dort ist er laut "Standard" auch verstorben. Auch die Bestattung soll laut "Standard"-Infos dort stattfinden. 

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>02.01.2025: Drogenpfarrer machte Entzug: "Ging durch die Hölle".</strong> Jener Geistliche, der in Gmünd (NÖ) Crystal Meth gemixt haben soll, machte in der Haft erfolgreich den Entzug. Nun tankte er bei seiner Familie Kraft. <a data-li-document-ref="120080870" href="https://www.heute.at/s/drogenpfarrer-machte-entzug-ging-durch-die-hoelle-120080870">Weiterlesen &gt;&gt;</a>
      02.01.2025: Drogenpfarrer machte Entzug: "Ging durch die Hölle". Jener Geistliche, der in Gmünd (NÖ) Crystal Meth gemixt haben soll, machte in der Haft erfolgreich den Entzug. Nun tankte er bei seiner Familie Kraft. Weiterlesen >>
      Privat