Österreich
Ex-Airline-Chef auf Flucht am Flughafen verhaftet
Für den ehemaligen Chef der Tuninter Air, einer Tochter der Tunisair, klickten am Sonntag vor einer Woche am Flughafen Wien-Schwechat die Handschellen. Gegen den Mann liegt seit 2009 ein Haftbefehl vor. Er wurde nach einem Flugzeugabsturz mit 16 Toten verurteilt, setzte sich aber ab.
2005 versuchte ein Flugzeug der Tuninter Air (heute Tunisair Express) vor Sizilien notzuwassern. Dabei starben 16 der 39 Passagiere. Bei Untersuchungen nach dem Unglück stellte sich heraus, dass die Tankanzeige einen falschen Spritstand gezeigt hatte. Das Gerät hätte in das betroffene Flugzeug nie eingebaut werden dürfen, war nicht für den Flugzeugtyp zugelassen.
Sechs Jahre Haft für 16 Tote, dann Flucht
Vom Piloten über einige seiner Kollegen bis zum Generaldirektor der Fluglinie hagelte es Verurteilungen. Der Chef der Fluglinie fasste neun Jahre Haft aus, später wurde die Strafe auf sechs Jahre heruntergesetzt. Doch Gefängnismauern sah der Mann nie von innen. Stattdessen machte er sich aus dem Staub - bis zum 7. Juni.
Über Auslieferung wird entschieden
Wie die "Krone" berichtete erwischte ihn der Arm des Gesetzes in Wien endlich. Anfangs kam der Mann in Haft, gegen 10.000 Kaution wurde er dann in den Hausarrest "entlassen". Nun muss entschieden werden, ob der Tunesier nach Italien ausgeliefert werden soll.