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Türkei unterrichtet bald nur mehr Gott als Schöpfer

Die wissenschaftliche Theorie sei kontrovers und zu kompliziert: Mit diesem Argument begründet die Türkei den Schwenk zum Kreationismus an Schulen.

Heute Redaktion
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Erdogan und sein Bildungsministerium wollen an Schulen nur mehr eine religiöse Schöpfungsgeschichte vermitteln.
Erdogan und sein Bildungsministerium wollen an Schulen nur mehr eine religiöse Schöpfungsgeschichte vermitteln.
Bild: Reuters

Bereits im Frühjahr hat das türkische Bildungsministerium vorgeschlagen, die wissenschaftliche Evolutionstheorie an Schulen nicht mehr zu unterrichten. Nun ist Medienberichten zufolge fix: Charles Darwin wird ab 2019 aus dem Lehrplan verbannt.

Am Dienstag will das Ressort den neuen Lehrplan vorstellen, Staatspräsident Erdogan hat den Entwurf bereits unterschrieben.

Alpaslan Durmus, Lehrbeauftragter des Bildungsministeriums, nannte die Entscheidung eine Vereinfachung der Inhalte. Die Evolutionstheorie sei für jüngere Schüler zu kompliziert und kontrovers. Sie solle erst an den Universitäten vermittelt werden.

Akademiker allerdings kritisierten den Schritt. Das einzige Land, in dem die Evolutionstheorie ebenfalls gestrichen ist, sei Saudi-Arabien. Die Geschichte eines Schöpfergottes sei bereits seit den 1980er Jahren in türkischen Schulbüchern enthalten. (red)