Ukraine

Evakuierung läuft! Partisanen-Armee attackiert Russland

Russische Partisanen, die an der Seite der Ukraine kämpfen, haben eine Kleinstadt in Russland angegriffen. Die Bevölkerung flieht aus der Grenzregion.

Militärische Aktivitäten in Belgorod sind keine Seltenheit – Kampfhandlungen aber schon.
Militärische Aktivitäten in Belgorod sind keine Seltenheit – Kampfhandlungen aber schon.
REUTERS

Am Montagmorgen ist es in der russischen Region Belgorod zu einer Attacke auf einen Grenzposten in Kosinka gekommen, wie internationale Beobachter und auch der ukrainische Geheimdienst berichten. Auch russische Offizielle berichten von Kämpfen in der Region: So schrieb der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Montag zunächst, dass die Berichte in sozialen Netzwerken über den Beschuss des Grenzübergangs, eine "Desinformationskampagne" und "Panikmache" seien.

Demnach sollen die Gruppierungen "Freiheit von Russland" und das russische Freiwilligenkorps RVC, die seit Kriegsbeginn beide an der Seite der ukrainischen Truppen gegen Putins Streitkräfte kämpfen, den Grenzstützpunkt in Kosinka attackiert haben. Damit würde der Angriff eine Attacke ausschließlich russischer Kämpfer auf einen Stützpunkt des russischen Militärs darstellen. Ziel sei die "Befreiung des Gebiets Belgorod vom sogenannten Putin-Regime", sagte Militärgeheimdienstsprecher Andrij Jussow im ukrainischen Fernsehen.

Partisanen mit Panzern

Wie OSINT-Experten anhand von Videos einschätzen, sind an der Attacke wohl auch Panzer der RVC-Streitkräfte beteiligt, die russischen Partisanen sollen bei ihrem Vorstoß auch von Artillerie- und Mörserfeuer gedeckt worden sein. Unbestätigte Aufnahmen, die aus dem Inneren des Grenzstützpunkts stammen sollen, zeigen einen verwüsteten Raum. Der Ort liegt etwa 70 Kilometer von Charkiw entfernt.

Etwa zur gleichen Zeit veröffentlichte Kirilo Budanow, der Chef des ukrainischen Geheimdienstes, ein Video, in dem er die russischen Streitkräfte dazu auffordert, sich zu ergeben und ihre Leben vor dem "bevorstehenden Fleischwolf" zu retten. Der jüngste Angriff der Partisanen erfolgte außerdem am helllichten Tag und schon kurz nach dem Vorfall tauchten im Netz Drohnenbilder auf – bei ihrer letzten Aktion gaben die russischen Widerstandskämpfer acht darauf, bereits wieder in sicherer Entfernung zu sein, als der Angriff im Gebiet Briansk an die Öffentlichkeit kam.

"Edelweiß-Plan"

Nach den Meldungen über Gefechte und Angriffe in der russischen Grenzregion Belgorod haben die örtlichen Behörden offenbar einen Plan initiiert, der alle Mitarbeiter des Innenministeriums sowie der örtlichen Polizeidienststellen betrifft. Der "Edelweiß-Plan" sieht demnach vor, dass diese Angestellten allesamt für die Verteidigung der Region einer föderalen Direktive unterstellt und in örtlichen Polizeistationen versammelt werden.

Videos auf Twitter zeigen derweil, wie Einwohner der Region in Scharen in ihren Autos flüchten.

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