Politik

Heftige Polit-Watsche für Mückstein nach ORF-Auftritt

Der ZIB2-Auftritt von Mückstein samt "Impf-Europameister"-Sager sorgt für Aufregung. Viele Österreicher fühlen sich vom Gesundheitsminister verhöhnt.

Roman Palman
Teilen
1/4
Gehe zur Galerie
    Gesundheitsminister <strong>Wolfgang Mückstein</strong> (Grüne) zu Impfpflicht und Lockdowns in der "ZIB2 am Sonntag" am 21. November 2021.
    Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) zu Impfpflicht und Lockdowns in der "ZIB2 am Sonntag" am 21. November 2021.
    Screenshot ORF

    Die Mutlos-Politik von türkis-grün präsentiert uns ihre Früchte: Österreich befindet sich seit heute Mitternacht im Lockdown. Wir alle müssen nun mit heftigen Einschränkungen leben. Gemütliches Schnitzel-Essen im Lokal? Fehlanzeige. Einkaufsbummel durch die MaHü? Abgesagt. 20 Tage lang geht jetzt nichts mehr. Mindestens. Vielleicht auch länger.

    Genau zwei Stunden vor Inkrafttreten dieser in letzter Sekunde und nur durch den Druck der Landeshauptleute entschiedenen Notbremse wagte sich Wolfgang Mückstein (Grüne) in die ZIB2, um den neuerlichen "Holzhammer"-Einsatz im Pandemie-Management zu argumentieren.

    Vor laufender Kamera verkündete der Gesundheitsminister dabei auch stolz, dass Österreich aktuell "Impf-Europameister" sei – weil man tagtäglich so viel impft, wie seit Juni nicht mehr. Mit 136.452 Impfungen am 19. November war unsere Alpenrepublik tatsächlich in Europa führend, weil aber die meisten (97.685) Drittstiche und nur 19.974 davon Erststiche waren, hinkt die Impfquote immer noch massiv hinterher.

    Heftige Kritik an Mückstein

    Nichts, wofür man sich rühmen müsste – noch dazu, wo man die gesamte Bevölkerung soeben in einen Lockdown geschickt hatte. Kein Wunder also, dass die Aussagen des Gesundheitsministers einen Sturm der Entrüstung losgetreten haben. Viele Bürger fühlten sich davon verhöhnt, via Twitter machten zahlreiche Zuseher noch während der ZIB2 ihrem Ärger Luft:

    "'Wir sind Impf-Europameister!', höre ich einen Minister Mückstein sagen. Ich fürchte, die Impfgegner haben mit allem Recht, das müssen Halluzinationen nach der Booster-Impfung sein!", schreibt ein User. Andere können nur beipflichten: "Glaub, ich bin im falschen Film" und "Nein, die spürn sich nimmer!" ist da zu lesen. "Schmerzhaft", kommentiert auch "futurezone"-Chefredakteurin Claudia Zettel die Aussage des Grünen Ressortchefs. 

    "Mit Sätzen wie 'Wir sind Impf-Europameister' oder so, da würde ich jetzt ein bisserl vorsichtig sein", warnte Bundespräsident a.D. Heinz Fischer noch am selben Abend in der Diskussionsrunde "Im Zentrum". Dabei übte er auch heftige, aber in vorsichtige Worte verpackte, Kritik an der Bundesregierung: In den letzten Monaten habe "Etliches versagt" und die Entscheidungsfindung & Willensbildung sei "sehr suboptimal" gewesen.

    "Vollkommen planlos"

    Der frühere SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda traute ebenfalls seinen Ohren kaum: "'Wir sind hier Impf-Europameister' führt Wolfgang Mückstein in der ZIB2 aus, und zwar exakt 120 MINUTEN vor dem VIERTEN LOCKDOWN – es ist aberwitzig!", schreibt er auf Twitter.

    Sein Nachfolger, Christian Deutsch, meldete sich dann per offizieller Aussendung ebenfalls mit heftiger Kritik: "Nachdem die Regierung schon wieder vollkommen planlos in den Lockdown getaumelt ist, setzt Mückstein sein Corona-Chaos nahtlos fort", sagt Deutsch. Die "unverantwortlichen und fahrlässigen Aussagen" und "vollkommen deplatzierten Jubelmeldungen" des Gesundheitsministers würden ihn an Aussagen von Donald Trump erinnern. 

    Das Aufreger-Interview in der ZIB2 zum Nachsehen:

    1/66
    Gehe zur Galerie
      <strong>23.12.2024: Vierfacher Vater vor Weihnachten eiskalt gekündigt.</strong> Ein 37-jähriger Wiener steht kurz vor den Feiertagen vor dem Nichts. <a data-li-document-ref="120079751" href="https://www.heute.at/s/vierfacher-vater-vor-weihnachten-eiskalt-gekuendigt-120079751">Sein Chef hat ihn nämlich per E-Mail über seine Kündigung in Kenntnis gesetzt &gt;&gt;&gt;</a>
      23.12.2024: Vierfacher Vater vor Weihnachten eiskalt gekündigt. Ein 37-jähriger Wiener steht kurz vor den Feiertagen vor dem Nichts. Sein Chef hat ihn nämlich per E-Mail über seine Kündigung in Kenntnis gesetzt >>>
      Karl Schöndorfer / picturedesk.com