Österreich

Eurofighter: Ab heute knallt's in ganz Österreich

Bis 9. Juni üben unsere Eurofighter-Piloten Abfangmanöver im Überschallbereich – wegen des Lärms allerdings nur strikt zu Bürozeiten.

Heute Redaktion
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    Seit 2007 ersetzt der Eurofighter Typhoon in Österreich den Saab J35Ö Draken, der seit den 1980ern im Einsatz war.
    Seit 2007 ersetzt der Eurofighter Typhoon in Österreich den Saab J35Ö Draken, der seit den 1980ern im Einsatz war.
    BMLV

    Von Montag, dem 29. Mai, bis zum 9. Juni wird es laut in Österreich. Das österreichische Bundesheer schickt seine Eurofighter zu Überschall-Manövern aus.

    Dabei sollen Abfangmanöver unter extremen Bedingungen und Kunstflüge geübt werden. Unsere Eurofighter erreichen dabei Höchstgeschwindigkeit von 2.495 km/h – mehr als die doppelte Schallgeschwindigkeit.

    Wenn die Kampfjets auf Schallgeschwindigkeit beschleunigen, verdichtet sich vor dem Flieger die Luft, der aerodynamische Druck wird immer größer. Man spricht von dabei von der Schallmauer.

    Erreicht der Jet eine Geschwindigkeit von über 1.060 km/h, dann durchbricht er die Schallmauer und der aufgestaute Druck entlädt sich mit einem lauten Knall.

    Eurofighter fliegen nur zu Bürozeiten

    Um die Lärmbelastung zu minimieren müssen sich die Kampfjets an ähnliche Zeiten halten, wie passionierte Gärtner beim Rasen mähen: Die High-Speed-Testflüge finden nur zu Bürozeiten statt. Zur Mittagsruhe, zwischen 11:30 Uhr und 13:30 Uhr, sowie an Samstagen und Sonntagen erfolgen keine Flüge mit Überschallgeschwindigkeit.

    Zusätzlich hat das Bundesheer noch weitere Lärmschutzmaßnahmen gesetzt. So soll die Beschleunigungsphase so kurz wie möglich gehalten werden und vorrangig über dünn besiedeltem, alpinen Gelände stattfinden.

    Zusätzlich werden die Jets dabei extrem hoch fliegen – in einer Höhe von 12.500 bis 15.200 Metern. In dieser Höhe sind meist nur große Passagiermaschinen bei Langstreckenflügen unterwegs.

    Simulator-Flüge reichen nicht

    Weil ein Flug mit Überschallgeschwindigkeit den Piloten einiges abverlangt, können diese nicht nur in Simulatoren trainieren.

    Während eines Manövers muss laufend die Flugroute mit den Radarleitoffizieren des Militärs und der zivilen Luftfahrt koordiniert werden, die Flugsituation kann sich bei diesen Geschwindigkeiten im Sekundenbruchteil massiv verändern.

    Auch die körperliche Belastung für die Piloten ist enorm – deswegen ist ein solcher Flug nur mit entsprechendem Training möglich.

    Neustart für Eurofighter U-Ausschuss

    Über die Anschaffung der Eurofighter und die damit verbundenen Kosten für die Republik wird ab Mittwoch wieder heiß diskutiert. Am 31. Mai geht der Eurofighter U-Ausschuss in die nächste Runde. Die Grünen kündigten am Samstag an, täglich Geheimdokumente via WhatsApp an die Öffentlichkeit versenden zu wollen. (rcp)