Coronavirus
EU will Vertrag mit AstraZeneca nicht verlängern
Weil es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit Lieferungen von Impfdosen gegeben hat, will die EU in Zukunft auf andere Hersteller setzen.
Auf europäischer Ebene zeichnet sich eine Entscheidung über den britisch-schwedischen Impfstoff von AstraZeneca ab. Wie am Sonntagabend bekannt wurde, dürfte der noch bis Ende Juni laufende Vertrag mit dem Unternehmen nicht verlängert werden. Das deutete der zuständige EU-Kommissar Thierry Breton an. Dieser leitet die Taskforce, die die Impfstoffbeschaffung koordiniert.
In der Vergangenheit musste AstraZeneca immer wieder bestellte Lieferungen ausfallen lassen. Daher solle sich die EU auf die Hersteller konzentrieren, die bei der Lieferung von bestellten Dosen "sicher und verlässlich" sind, so der Franzose.
Nur Bruchteil der bestellten Mengen geliefert
Bei AstraZeneca habe die Union 120 Millionen Impfdosen bestellt, geliefert wurden allerdings nur rund 30 Millionen. Das hat, auch in Österreich, zu beträchtlichen Problemen bei den Impfprogrammen geführt. Auch im aktuell laufenden Quartal konnte AstraZeneca die Bestellungen bei Weitem nicht erfüllen. Von den georderten 180 Millionen Dosen konnte nur rund ein Drittel ausgeliefert werden.
Bei der Entscheidung gehe es nicht darum, die medizinische Verlässlichkeit oder Wirksamkeit des Impfstoffes infrage zu stellen, so Breton in einem TV-Interview. Vielmehr gehe es um eine pragmatische Vorgehensweise. Eine Nicht-Verlängerung des auslaufenden Vertrags sei noch nicht sicher, für eine definitive Entscheidung sei es allerdings noch zu früh, so Breton.