Klimaschutz

EU-Umweltagentur warnt vor Gefahren durch Pestizide

Der Einsatz von chemischen Pestiziden schadet Mensch und Natur. Die EU-Umweltagentur fordert eine deutliche Reduzierung.

Lydia Matzka-Saboi
Der Gebrauch chemischer Pflanzenschutzmittel ist in der Landwirtschaft nach wie vor stark verbreitet.
Der Gebrauch chemischer Pflanzenschutzmittel ist in der Landwirtschaft nach wie vor stark verbreitet.
Getty Images/iStockphoto

Trotz Fortschritten in einigen EU-Staaten stellt der Einsatz von chemischen Pestiziden weiter eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Umwelt in Europa dar. Das zeigt eine Analyse der EU-Umweltagentur EEA. Demnach fanden sich in mehr als einem Fünftel der Seen und Flüsse Pestizide in bedenklicher Konzentration. 83 Prozent der Ackerböden enthielten Rückstände.

Die politischen Entscheidungsträger und die Mitgliedstaaten müssten deutlich mehr dafür tun, die EU-Ziele unter anderem zur Verringerung des Gebrauchs und der Risiken chemischer Pestizide um 50 Prozent bis 2030 zu erreichen. Die Abhängigkeit von solchen Mitteln könne etwa durch den Übergang zu alternativen Landwirtschaftsmodellen mit ökologischen Konzepten gemindert werden.

Kinder durch Pestizidbelastung besonders gefährdet

Der weitverbreitete Einsatz von Pestiziden sei der EU-Umweltagentur zufolge eine Hauptquelle für die Verschmutzung von Wasser, Boden und Luft, außerdem treibe er den Verlust der Artenvielfalt voran und führe zu Schädlingsresistenzen.

Dass Menschen ihnen ausgesetzt sind, stehe in Verbindung zu chronischen Krankheiten wie Krebs und Herz-, Atemwegs- sowie neurologischen Erkrankungen. Dennoch setze der Agrarsektor in Europa noch immer auf den Gebrauch großer Mengen chemischer Pestizide, um die Ernteerträge aufrechtzuerhalten.

Medizinische Untersuchungen wiesen dem Bericht zufolge bei 84 Prozent der untersuchten Menschen mindestens zwei verschiedene Pflanzenschutzmittel nach. Bei Kindern waren die Werte durchweg höher als bei Erwachsenen. Kinder seien zudem besonders anfällig für negative Gesundheitsfolgen, hieß es. Untersucht wurden Urinproben von Menschen in fünf europäischen Ländern zwischen 2014 und 2021.

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