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EU-Skandal: Eva Kaili kommt frei – aber mit Fußfessel
Eigentlich sollte Eva Kaili, die im Mittelpunkt des mutmaßlichen EU-Korruptionsskandals steht, noch länger in U-Haft bleiben. Nun kann sie nach Hause.
Im Zuge einer Razzia wurde Eva Kaili im Dezember festgenommen. Der Griechin wird schwerwiegende Korruption im Zusammenhang mit dem Golfstaat Katar vorgeworfen. Vier Monate verbrachte die abgesetzte Vizepräsidentin des Europaparlaments nun in belgischer U-Haft. Wie "Heute" berichtete, sollte sie eigentlich noch zumindest zwei Wochen dort verweilen – nun kam es anders.
Die unter Korruptionsverdacht stehende 44-Jährige verließ die Haftanstalt von Haren im Norden von Brüssel am Freitag unter Blitzlichtgewitter. Gegenüber der Presse zeigte sich die ehemalige Spitzenpolitikerin erleichtert: "Meine Tochter wartet auf mich. Ich bin sehr glücklich, wieder in ihrer Nähe zu sein." Im Hinblick auf den weiteren Verlauf der Causa meinte sie: "Der Kampf geht mit der Entschlossenheit meiner Anwälte weiter. Wir werden uns bald sprechen".
Fußfessel
Die Tatverdächtige muss nun vorerst in ihrer Brüsseler Wohnung in Hausarrest bleiben. Um dies zu gewährleisten, wird sie mit einer elektronischen Fußfessel überwacht. Aus Sicht der Beschuldigten dürfte dies im Vergleich zu den vergangenen Monaten dennoch ein ziemliches Upgrade darstellen. Mehr dazu hier:
Die Ermittler in der großen EU-Korruptionscausa werfen Kaili vor, Geschenke und Schmiergelder aus Katar angenommen zu haben. Trotz einer scheinbar erdrückenden Beweislast bestreitet die Griechin die Vorwürfe. Weitere, im Zusammenhang mit dem Skandal Beschuldigte stehen aktuell ebenfalls unter Hausarrest.