Österreich
EU: Mühsames Miteinander
Heute Abend empfängt Papst Franziskus die Staats- und Regierungschefs von 27 Mitgliedsländern der EU in Rom. Morgen sind es genau 60 Jahre seit der Unterzeichnung der sogenannten Römischen Verträge. Damals einigten sich die sechs Gründungsstaaten auf einen gemeinsamen Weg.
Die Gründungsväter der europäischen Integration waren überzeugte Christen: Konrad Adenauer, Robert Schuman, Alcide de Gasperi. Nach zwei mörderischen Weltkriegen, ausgelöst durch die europäischen Konflikte, wollten sie ein Europa des Friedens und der Gemeinsamkeit. Heute ist die Begeisterung dieser Anfänge verflogen. Populisten reden das baldige Ende der EU herbei. Ist der "Brexit" Englands der Anfang vom Ende?
Es ist mühsamer geworden. Die Wirtschaft boomt nicht mehr. Die Flüchtlingsfrage gefährdet die Einheit. Die Kritik an der EU ist zur Mode geworden. Aber was ist die Alternative? Soll jeder wieder für sich allein wursteln? Glauben die Kritiker ernsthaft, dass Österreich alleine eine Insel der Seligen wäre? Ich bin fest überzeugt: besser ein mühsames Miteinander als ein aussichtsloser Alleingang!