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EU-Forscher warnen explizit vor Homöopathie
Alternativmedizin ist nicht nützlich, sondern gesundheitsschädlich, urteilt der Wissenschaftliche Beirat der Europäischen Akademien. Das sind ihre Argumente.
Alternative Krebsmedizin verdoppelt das Sterberisiko: Mit dieser Meldung sorgten kürzlich Forscher der Yale University für Aufruhr – vor allem bei Vertretern und Anhängern der nicht wissenschaftlich bestätigten Heilmethoden.
In ein ähnliches Horn blasen nun auch Forscher einer vom Beirat der Europäischen Akademien (EASAC) eingesetzten Arbeitsgruppe mit einer Stellungnahme zum Thema.
Nach der Analyse aller bisher veröffentlichten Studien von offiziellen und unparteiischen Stellen kommen sie zum Schluss, dass es keinen "wissenschaftlich fundierten und reproduzierbaren" Beleg für die Wirksamkeit von Homöopathie gibt.
Wirkung muss erwiesen sein
Damit können homöopathische Produkte sogar schädlich sein, zum Beispiel, weil durch ihre Verabreichung die Wirkung klassischer Therapien hinausgezögert oder sogar ganz aufgehoben wird. Oder wenn Patienten die konventionellen Behandlungsmethoden ganz ablehnen.
Die Forscher betonen: Einzig der Placeboeffekt der alternativen Medikamente sei zweifellos bewiesen, heißt es in dem Statement. Alle anderen Effekte seien auf schlechte Studien oder Zufälle zurückzuführen beziehungsweise darauf, dass aus Marketingzwecken jene Studien bevorzugt veröffentlicht würden, die eine positive Wirkung herausstellten.
Sie fordern, dass in Europa nur nachweisbar wirksame Medikamente verkauft werden dürfen – das gelte sowohl für Menschen als auch für Tiere.
(Red)