Österreich-News
EU erlaubt jetzt Käferlarven und Grillenpulver im Essen
In der EU dürfen nun weitere Insektenpulver, die reich an Protein und Nährstoffen sind, Lebensmitteln beigefügt werden. Die FPÖ tobt.
Eine Erweiterung der EU-Lebensmittelverordnung sorgt derzeit bei vielen Menschen für Stirnrunzeln. So ist fortan in Lebensmitteln die Beimischung von entfettetem Grillenpulver und Larven der Getreideschimmelkäfer erlaubt. Mehlwürmer und Heuschrecken sind bereits seit März erlaubt.
"Wir haben eine Zutatenliste und da muss die Verwendung von Insekten erkennbar sein. In der Regel wird es sogar vorne ausgelobt werden, weil es eine wertvolle Zutat ist", erläutert Angela Clausen von der deutschen Verbraucherzentrale NRW im "WDR 5-Morgenecho". Dem Zulassungsprozess ging eine intensive Sicherheitsprüfung zuvor.
Viele Nährstoffe
Über eine heimliche Beimischung muss man sich also keinerlei Sorgen machen. Auch, weil Insekten ein relativ teurer (weil nahrhafter) Rohstoff sind. Laut "WDR" wird davon ausgegangen, dass solch ein Zusatz offensiv zu Vermarktungszwecken beworben wird. Das ist schon jetzt etwa bei Insektenburgern oder bestimmten Snacks der Fall.
Diese erfreuen sich aufgrund des hohen Proteingehalts und dem Reichtum an Omega 3- und 6-Fettsäuren, Spurenelementen und Mineralstoffen schon jetzt großer Beliebtheit. Die Öko-Bilanz kann sich ebenso sehen lassen.
FPÖ fehlt Erfahrung
Nur wenige Stunden nach Bekanntwerden gibt es schon die erste Reaktion aus Österreich zu dieser Neuerung – die FPÖ findet sie "unfassbar". Der freiheitliche Agrarsprecher Peter Schmiedlechner "ärgert" sich darüber, dass es den Unternehmen nun frei steht, diese Lebensmittel ihren "diversen Backwaren, darunter Brot, Kekse, Teigwaren aber auch Saucen, Schokoladenerzeugnissen, Pizza, Suppen" zuzufügen.
"Unsere fleißigen Bauern produzieren höchste Qualität und dann wird das Produkt mit Insektenpulver vermischt", so Schmiedlechner, der darin eine "Vernichtung der österreichischen Qualitätsproduktion im Lebensmittelbereich" sieht. Wenn auch in Asien weit verbreitet, so habe man in Europa "wenig Erfahrung mit dem Konsum von Hausgrillen".